Gemeinsam gilt es heute die Weichen zu stellen, damit Deutschland morgen genügend Fachkräfte für Wachstum und Wohlstand hat. Darüber bestand Einigkeit bei einem Spitzengespräch der Bundesregierung mit der deutschen Wirtschaft und den Gewerkschaften. Helfen sollen Bildung, internationale Orientierung – und gezielte Werbung für den Standort.
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Die Beschäftigungslage in Deutschland ist derzeit ausgesprochen gut, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Auftakt des Dialogs im brandenburgischen Meseberg. Das bedeute aber nicht, dass Wachstum und Beschäftigung in den kommenden Jahren automatisch gesichert seien.
Unternehmen verzeichnen in einigen Gesundheits-, Sozial- und naturwissenschaftlichen Berufen schon heute einen Fachkräftemangel. Dieser wird sich angesichts des demografischen Wandels noch verschärfen. Der Altersaufbau der Bevölkerung verschiebt sich dermaßen, dass bis 2025 voraussichtlich 6,5 Millionen Fachkräfte fehlen.
Nachdem die Bundesregierung am Morgen ein umfassendes Konzept zur Fachkräftesicherung beschlossen hatte, verständigten sich am Nachmittag Bund, Wirtschaft und Gewerkschaften auf eine gemeinsame Erklärung. Die Bundeskanzlerin sprach von einer "gesamtgesellschaftlichen Aufgabe".
In der Erklärung versichern Bundesregierung und Sozialpartner zum Beispiel, die Ursachen für geschlechtsspezifische Entgelt- und Chancenunterschiede angehen zu wollen. Ältere sollen länger und gesund im Job bleiben. Das Bildungssystem soll hochwertig und durchlässig sein. Junge Menschen sollen von der Kindertagesstätte an bis zur Hochschule gezielte Förderung erfahren. Für Berufserfahrene wollen Politik und Wirtschaft den Zugang zur Hochschule erleichtern: etwa mit Brücken ins Studium und berufsbegleitenden Studiengängen.
Der deutsche Arbeitsmarkt muss international attraktiver werden. Nur so könne es gelingen, mehr qualifizierte ausländische Fachkräfte zu gewinnen, war man sich in Meseberg einig. Ausländische Absolventen deutscher Hochschulen müssten dauerhaft rechtlich abgesicherte Perspektiven erhalten, hieß es weiter.
Im Ausland will die Bundesregierung verstärkt für Deutschland als Arbeit-, Ausbildungs- und Studienort werben. Dabei muss es selbstverständlich sein, dass ausländische Fachkräfte zu gleichen Bedingungen arbeiten wie die inländischen.