Volle Solidarität mit Frankreich

Anschlag in Nizza Volle Solidarität mit Frankreich

In Nizza sind am Donnerstagabend mindestens 84 Menschen bei einem Attentat ums Leben gekommen. Auch drei Deutsche sind dabei getötet worden. "Die Nachricht ist ein Schock für uns alle", sagte Außenminister Steinmeier.

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Kerzen vor der Französischen Botschaft in Berlin

Kerzen vor der Französischen Botschaft in Berlin zum Gedenken an die Opfer des Anschlags in Nizza.

Foto: picture alliance /dpa/Paul Zinken

Bei dem Terroranschlag in Nizza sind auch eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin getötet worden. "Die Nachricht ist ein Schock für uns alle", so Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er sagte, dass eine weitere Schülerin verletzt worden sei. Sie befinde sich in medizinischer Behandlung und sei außer Lebensgefahr.

"Dieser schreckliche Anschlag zeigt, dass sich der Terror wahllos gegen alle Menschen richtet", sagte Steinmeier.

Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Mann während eines Feuerwerks zum französischen Nationalfeiertag in Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast. Zudem soll er mehrere Schüsse aus einer Pistole abgegeben, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Mindestens 84 Menschen wurden getötet und dutzende weitere verletzt.

An der Seite Frankreichs

Nach dem Attentat in Nizza hat Bundeskanzlerin Angela Merkel Frankreich die volle Solidarität zugesichert. Deutschland stehe im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs, sagte sie am Freitag am Rande des Europa-Asien-Gipfel (ASEM) im mongolischen Ulan Bator. "Und ich bin sehr überzeugt, dass trotz aller Schwierigkeiten wir diesen Kampf gewinnen werden."

Alle Teilnehmer des Gipfels seien vereint in der Fassungslosigkeit über den "massenmörderischen Anschlag in Nizza". Sie habe dem französischen Außenminister Jean-Marc Ayrault auf dem Gipfel ihr Mitleid ausgedrückt, sagte Merkel. "Worte können kaum ausdrücken, was uns in diesen schmerzvollen Stunden auch mit unseren französischen Freunden verbindet." Frankreich sei am Nationalfeiertag vom Terror getroffen worden, einem Tag, "der ein Tag des Stolzes ist und nun ein Tag der großen Trauer geworden ist".

Zeichen der Trauer

Schweigeminute zu Beginn des ASEM-Gipfels in Ulan Bator.

Schweigeminute auf dem ASEM-Gipfel

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags hatte der ASEM-Gipfel in der Mongolei am Freitag begonnen. Die Regierungsvertreter der rund 50 Teilnehmerstaaten, unter ihnen die Bundeskanzlerin, erhoben sich bei der Eröffnung der zweitägigen Konferenz in Ulan Bator zu Ehren der Opfer von ihren Sitzen.

Auch Außenminister Steinmeier zeigte sich bestürzt. "Ein Tag, der der Freude und dem Stolz auf die französische Nation gewidmet war, ist tragisch zu Ende gegangen und hat viele Menschen sinnlos in den Tod gerissen", erklärte er. Vizekanzler Sigmar Gabriel schrieb auf Twitter: "Es sind furchtbare Bilder, die uns aus Nizza erreichen. Unsere Gedanken sind bei den Freunden und Angehörigen."

Als Zeichen der Anteilnahme mit Frankreich hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière für den 15. Juli eine bundesweite Trauerbeflaggung angeordnet.

Enger Austausch mit französischen Sicherheitsbehörden

Nach dem Anschlag in Nizza hat die Bundespolizei ihre Sicherheitsvorkehrungen heraufgefahren. Die Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen an den Binnengrenzen zu Frankreich sowie an deutschen Flughäfen und Bahnhöfen mit Verbindungen in das Nachbarland seien verstärkt worden, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Freitag (15. Juli) in Berlin. Die Bundespolizei unterstütze Frankreich zudem beratend bei seinen Kontrollen im Grenzgebiet. Insgesamt würden die deutschen Sicherheitsmaßnahmen fortlaufend der Lage angepasst.

Der Innenminister sagte, die deutschen und französischen Behörden stünden in einem engen Austausch. Frankreich erhalte alle notwendige Unterstützung. Der Anschlag zeige erneut, wie real die Gefahr "islamistischer Terrorakte" in Europa sei. Die Sicherheitsbehörden täten alles in ihrer Macht Stehende, um Anschläge in Deutschland zu verhindern. "Eine Garantie dafür, dass das immer gelingt, gibt es leider nicht."