Sprung in eine neue industrielle Welt

Hannover Messe 2017 Sprung in eine neue industrielle Welt

"Industrie 4.0. ist nicht nur ein Projekt, sondern wird hier in kompakten Lösungen angeboten", würdigt Kanzlerin Merkel die Leistung deutscher Unternehmen. Zusammen mit Polens Ministerpräsidentin Szydlo besuchte sie die 70. Hannover Messe. Beide betonten dabei die guten deutsch-polnischen Beziehungen.

3 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo beim Rundgang über die Hannover Messe.

Kanzlerin Merkel und Polens Ministerpräsidentin Szydło beim traditionellen Rundgang über die Messe.

Foto: Bundesregierung/Steins

Beim traditionellen Messerundgang mit der polnischen Ministerpräsidentin Beata Szydlo lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Innovationskraft deutscher Unternehmen. Auf der Hannover Messe zeige sich: Industrie 4.0 ist nicht nur ein Projekt, sondern wird inzwischen vielfältig realisiert. Sie freue sich, so die Kanzlerin, dass viele mittelständische Unternehmen aus Deutschland "den Sprung in die neue industrielle Welt unternommen haben und innovative Lösungen anbieten".

Deutsch-polnische Kooperation gelingt

Polen ist Partnerland der diesjährigen Hannover Messe und mit 150 Ausstellern in den Messehallen vertreten. Nach der Eröffnung des deutsch-polnischen Gemeinschaftsstandes hob Merkel die guten Beziehungen zum Nachbarland hervor. Viele gemeinsame Projekte ermutigten zu weiterer wirtschaftlicher Zusammenarbeit. "Das ist ein guter Tag für die deutsch-polnische Kooperation", so Merkel. Zentrales Anliegen des Partnerlandes ist, neben der Reindustrialisierung Polens, vor allem die Förderung innovativer Unternehmen.

Werteverbundenheit und vielfältige Beziehungen ließen gemeinsam Herausforderungen nicht nur als Herausforderungen erkennen, hatte Merkel bereits zur Eröffnung der Messe am Sonntag bekräftigt. Sie machten es auch möglich, sie gemeinsam zu bewältigen. Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit seien Merkel zufolge die gemeinsamen Grundwerte, auf die "das friedliche und gedeihliche Miteinander in Europa" aufbaue.

Merkel erteilt Protektionismus "klare Absage"

In ihrer Eröffnungsrede hatte sich Merkel auch gegen die Abschottungsideen einiger Länder ausgesprochen. Es sei zwar anstrengend, sich immer wieder im internationalen Wettbewerb behaupten zu müssen. "Trotzdem glauben wir, dass Freiheit und Offenheit die besten Marschrichtungen sind, mit denen wir alle gemeinsam erfolgreich sein können." Die Kanzlerin weiter: "Deshalb erteilen wir Abschottung und Protektionismus eine klare Absage, weil sie auf Dauer immer wieder zu Verlusten führen."

Größte Industriemesse der Welt

Die Hannover Messe 2017 steht auch in diesem Jahr ganz im Zeichen der vernetzten Industrie. "Integrated IndustryCreating Value" lautet das Leitthema. Zu Deutsch: "Integrierte Industrie – Werte schaffen". Mit mehr als 6.500 Ausstellern aus 75 Ländern präsentiert die größte Industriemesse weltweit vom 24. bis 28. April Technologien für die Fabriken und Energiesysteme der Zukunft.

Die Hannover Messe ist die bedeutendste Industrie- und größte Investitionsgütermesse der Welt: 190.000 Fachbesucher, ein Drittel davon aus dem Ausland, fünf Millionen Business-Kontakte, 5.200 Aussteller aus 75 Ländern – die Zahlen aus 2016 sprechen für sich.

Roboter, die sich so einfach bedienen lassen wie ein Smartphone. Maschinen, die aus Fehlern lernen. Energiesysteme, die digital gesteuert und vernetzt werden. Und im Mittelpunkt: der Mensch. Die Hannover Messe 2017 zeigt Wege auf, wie Unternehmen, auch mit begrenzten Ressourcen, die Potenziale der Digitalisierung erkennen und für sich nutzen können.

Wachstumsmotor Industrie 4.0 erleben

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beteiligt sich auch 2017 mit interessanten Exponaten und einem umfangreichen Beratungsangebot – dieses Jahr unter dem Motto "Wachstumsmotor Digitalisierung – Industrie 4.0 erleben". Im Mittelpunkt stehen neben Industrie 4.0 die Themen Energieeffizienz, Elektromobilität und Innovationen.

Die Bundesregierung unterstützt die Innovationskraft und Forschungsumsetzung durch Technologietransfer, Initiativen, Förderprogramme und Netzwerke. Auf dem Gemeinschaftsstand in Halle 2, Stand C28 präsentieren sich zahlreiche Unternehmen und Institutionen mit geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekten aus verschiedenen Programmen und Initiativen des Ministeriums.

Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird in Halle 2 mit einem Gemeinschaftsstand vertreten sein. Vor Ort zeigt ein Forscherteam der Fachhochschule Bielefeld, wie Roboter in das intelligente Zuhause integriert werden können , um dort klassische Alltagsaufgaben zu übernehmen. Außerdem geht es am Stand B22 unter anderem um rettende Roboter, sensible Rüssel – und ein neues Bauchgefühl .

Industrie 4.0 ist die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und industriellen Prozessen über das Internet. Intelligente Fabriken stellen nach Dampfmaschine, Fließband und Computer die vierte industrielle Revolution dar.