Merkel: Neues Kapitel in der Zusammenarbeit

Deutschland/Korea Merkel: Neues Kapitel in der Zusammenarbeit

Es sei Deutschlands Pflicht, anderen zu helfen, wenn sie ihre nationale Einheit herstellen möchten. Das sagte die Bundeskanzlerin nach ihrem Gespräch mit der Staatspräsidentin der Republik Korea, Frau Park Geun-hye, in Berlin. Beide Länder seien sich sehr freundschaftlich verbunden.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye im Kanzleramt

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Die Bundeskanzlerin merkte an, dass beide Länder das Schicksal der Teilung erfahren hätten. Zwischen den Außenministerien werde es einen Dialog auch über die Fragen der Wiedervereinigung geben. Die Kanzlerin: "Wir möchten Korea in dieser wichtigen Frage unterstützen." Deutschland sei 40 Jahre geteilt gewesen, Korea sei mittlerweile 70 Jahre in einer solchen Situation.

Nukleare Bedrohung

Merkel ging auch auf die nukleare Bedrohung durch Nordkorea und die Frage ein, wie man diese überwinden könne. Deutschland habe ein hohes Interesse an einer friedlichen Entwicklung auf der koreanischen Halbinsel, so die Bundeskanzlerin. Diese Entwicklung sei durch das nukleare Programm Nordkoreas nicht gegeben. Merkel: "Es bedarf der Fortschritte bei den Sechs-Parteien-Gesprächen."

Wirtschaftliche Dynamik durch Freihandelsabkommen

Die Bundeskanzlerin wies auf das 2011 geschlossene Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea hin, das einen sehr dynamischen Anstieg des Handels zwischen beiden Seiten bewirkt habe. Dieser sei beispielsweise von 2011 auf 2012 um 16,1 Prozent gestiegen. Die deutschen Autoexporte etwa hätten ebenfalls davon profitiert.

Der Besuch von Präsidentin Park Geun-hye, so betonte die Bundeskanzlerin, eröffne ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Korea.

Leistungsstarker Wirtschaftspartner

Korea gehört mit seiner leistungsstarken Wirtschaft und seinen hohen technologischen Fähigkeiten zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Deutschlands in Ostasien. Korea ist für Deutschland der drittwichtigste Absatzmarkt in Asien, Deutschland bleibt für Südkorea der wichtigste europäische Handelspartner.

Das bilaterale Handelsvolumen lag koreanischen statistischen Angaben zufolge 2013 bei rund 27,2 Milliarden US-Dollar. Dabei erzielte Deutschland einen Handelsbilanzüberschuss von 11,4 Milliarden US-Dollar. Im Jahre 2013 wurden 248 Millionen US-Dollar durch deutsche Unternehmen in Südkorea investiert.

Beziehungen im Hochschulbereich

Deutsche und koreanische Universitäten haben chancenreiche Kooperationen aufgebaut. Mehr als 5.200 Koreaner studieren an deutschen Hochschulen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und andere Organisationen bieten eine Vielzahl an Stipendienprogrammen an. Etwa 300 Hochschulpartnerschaften und über 60 deutsche Lektoren an koreanischen Universitäten bereichern die wissenschaftlichen Kontakte.