Merkel begrüßt Engagement für Flüchtlinge

Spitzengespräch deutsche Wirtschaft Merkel begrüßt Engagement für Flüchtlinge

Kanzlerin Merkel hat die Unternehmen für ihre Haltung gegenüber Flüchtlingen gelobt. Die Wirtschaft habe sich hier als "ausgesprochen offen und tatkräftig" gezeigt, betonte sie beim Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft in München. Sie sagte Erleichterungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft in München.

Industrie und Handwerk unterstützen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Ich möchte mich ausdrücklich für Ihre positive und konstruktive Haltung gegenüber den Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, bedanken", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei dem Treffen mit Vertretern der deutschen Wirtschaft. Die große Bewährungsprobe werde allerdings noch kommen. Als Beispiel nannte die Kanzlerin die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt.

Die Bundesregierung sei deshalb dabei, bürokratische Hemmnisse abzubauen und über die Bundesagentur für Arbeit Einarbeitungsmöglichkeiten und Erprobungsphasen für Flüchtlinge zu schaffen, ohne den Mindestlohn in Frage zu stellen - und "um dem einzelnen Flüchtling gerecht zu werden".

Respekt für Merkels Flüchtlingspolitik

"Großen Respekt" habe man für die Leistung der Bundeskanzlerin, sagte Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), nach dem gemeinsamen Gespräch. "Wir unterstützen Sie ausdrücklich, liebe Frau Bundeskanzlerin, bei Ihrem Kurs, die europäischen Außengrenzen zu sichern und eine gerechte, dauerhafte Verteilung der Lasten zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu erreichen", so der BDI-Präsident.

EU-weite Solidarität gefordert

Auch die anderen Spitzenverbände der Wirtschaft stellten sich hinter Merkels Kurs. Die "gewaltigen Herausforderungen" für Deutschland seien nur durch EU-weite solidarische Anstrengungen zu meistern, erklärten der Handwerksverband ZDH, der Industrie- und Handelskammertag sowie die Arbeitgebervereinigung BDA.

In einer Erklärung befürworteten die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft den Kurs der Bundesregierung im Engagement für die Sicherung und Kontrolle der europäischen Außengrenzen. Sie forderten eine gerechte, dauerhafte Verteilung der Lasten der Aufnahme und Integration zwischen den EU-Mitgliedstaaten.

Wachsam im Cyberspace

Bei dem Spitzengespräch ging es auch um das Thema Digitalisierung. In Politik und Wirtschaft wachse das Bewusstsein, dass man angesichts von drohenden Cyber-Angriffen wachsam sein müsse, sagte Merkel. Wichtig seien auch sichere Datenverbindungen. Die Kanzlerin sicherte der Wirtschaft eine weitere verstärkte Förderung der Digitalisierung zu.

Die vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft BDI, BDA, DIHK und ZDH treffen sich jährlich zum Dialog mit der Kanzlerin. Im Mittelpunkt des Spitzengesprächs stehen aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen. Den Rahmen bildet die Internationale Handwerksmesse in München.