Langfristige und faire Partnerschaft aufbauen

Deutschland / Mongolei Langfristige und faire Partnerschaft aufbauen

Bei ihrem Besuch in der Mongolei hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das deutsche Interesse an einer langfristigen und fairen Zusammenarbeit beider Länder hervorgehoben. Unterzeichnet wurde ein Regierungsabkommen über die Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich.

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Eine in mongolischer Tracht gekleidete junge Frau überreicht der Kanzlerin am Flughafen eine Schale mit Trockenquark.

Herzliche Begrüßung in Ulan Bator

Foto: REGIERUNGonline/Denzel

Die Mongolei als Binnenland zwischen Russland und China strebt Partnerschaften mit Drittländern an. Merkel ermutigte das Land, auf dem Weg der Demokratie kontinuierlich weiter zu gehen. Die Mongolei habe als parlamentarische Demokratie eine wichtige Vorbildfunktion in Zentralasien, sagte Merkel in einer Rede vor dem Parlament.

Vorbildfunktion in Zentralasien

Sie begrüßte vor dem Parlament die Entscheidung der Mongolei, die Todesstrafe nicht mehr zu vollstrecken. Zugleich ermutigte Merkel dazu, die Todesstrafe in einem nächsten Schritt auch endgültig abzuschaffen.

In Ulan Bator kam die Kanzlerin auch mit Ministerpräsident Sukhbaatar  Batbold sowie mit Präsident Tsakhia  Elbegdorj zusammen. Es war der erste Besuch eines deutschen Regierungsoberhauptes in der Mongolei.

Auf ihrem Programm standen zudem Treffen mit Soldaten und deutschen Ausbildern des mongolischen Kontingents der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe für Afghanistan (ISAF).

Faire und nachhaltige Zusammenarbeit 

Ministerpräsident Batbold sprach von einem historischen Besuch und bedankte sich für die deutschen Unterstützung in den letzten zwanzig Jahren.

Merkel sagte, die wirtschaftliche Zusammenarbeit habe noch viele Entwicklungsmöglichkeiten. Das Abkommen über die Rohstoffpartnerschaft werde in den kommenden Monaten mit Leben erfüllt. Deutschland könne gerade im Bereich des Bergbaus und der Bergbautechnologien helfen. Merkel: "Ich bin davon überzeugt, dass wir damit den Grundstein für eine langfristige Partnerschaft im Energie- und Rohstoffsektor zum gegenseitigen Nutzen unserer beiden Länder gelegt haben." Merkel mahnte zugleich, dass Erlöse aus dem Rohstoffreichtum des Landes einem möglichst breiten Teil der Bevölkerung zukommen müssten.

Deutschland könne Angebote unterbreiten, bei denen wirtschaftliche Effizienz mit umweltfreundlichen Technologien verbunden seien. Auch gebe es Möglichkeiten zur Unterstützung bei einer guten Ausbildung der Beschäftigten, so die Bundeskanzlerin.  

Das Land an der Wüste Gobi gehört zu den zehn Staaten mit den reichsten Bodenschätzen. Dazu gehören Vorkommen an Kohle, Koks, Kupfer und Gold, aber auch sogenannte "Seltene Erden".

Seltene Erden - ein knappes Gut
Die Rohstoffgruppe der Seltenen Erden wird für die Hightech-Produktion und für viele Energiespartechnologien benötigt. Sie werden zum Beispiel für Katalysatoren, Brennstoffzellen, Leuchtstofflampen, Nickel-Metallhybrid -Akkus, und als Poliermittel für Computerchips verwendet. Zu den Seltenen Erden gehören 17 chemische Elemente die durch chemische Aufbereitung aus abgebauten Erzen getrennt werden. Sie kommen nur gemeinsam vor und können nur zusammen abgebaut werden. In China wird der größte Teil der seltenen Erden gefördert. Ökonomisch nutzbare Lagerstätten befinden sich neben der Mongolei auch in Kanada, den USA, Brasilien, Indien, Russland, Vietnam, Schweden und Australien.

Truppen Seite an Seite in Afghanistan

Deutsche und mongolische Soldaten stehen in Afghanistan Seite an Seite für Frieden und Sicherheit in dem Land ein. In Faisabad im Norden Afghanistans übernehmen sie in einem gefährlichen Umfeld gemeinsam Verantwortung für den Wiederaufbau. Merkel dankte der Mongolei für die Ausweitung seines Engagements in Afghanistan noch in diesem Jahr.

Deutschland hilft auch bei der Transformation der mongolischen Armee mit 30 Ausbildern. Merkel lobte nach einem Treffen mit Soldaten deren hundertprozentiges gegenseitiges Vertrauen.