Pressestatements von Bundeskanzlerin Merkel und Bundesminister Scholz beim 10. „Zukunftsgespräch“ mit Sozialpartnern

BK’in Merkel: Meine Damen und Herren, wir sind zu unserem traditionellen Gespräch der Sozialpartner wieder hier nach Meseberg gekommen. Das ist jetzt das 10. Mal, also sozusagen eine Jubiläumsveranstaltung. In diesen zehn Jahren haben sich die Arbeitswelt und die Produktionswelt erheblich verändert. Das drückt sich auch in unserer heutigen Themensetzung aus. Denn wir werden uns am Beispiel des Unternehmens Bosch, aber auch mit einem Arbeitswissenschaftler, mit einem Mitglied unseres Digitalrates, Herrn Boos, intensiv darüber austauschen, welche Auswirkungen die künstliche Intelligenz auf das Unternehmen Bosch hat, aber an diesem Beispiel auch generell diskutieren, was das auf der einen Seite für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland und auf der anderen Seite für die Arbeitswelt bedeutet.

Es trifft sich gut, dass sich unsere Ressorts vor wenigen Tagen auf eine nationale Weiterbildungsstrategie geeinigt haben. Denn das darf ich, glaube ich, schon vor dem Gespräch sagen: Wir alle müssen umlernen, egal ob in der Unternehmensführung, in der Politik oder aber die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Damit Menschen die Chancen wahrnehmen können, die sich mit diesen technischen Disruptionen verbinden, ist es wichtig und gut, dass wir uns mit den Sozialpartnern austauschen. Denn sie übernehmen viel Verantwortung in Deutschland, was Weiterbildung und Ähnliches anbelangt. Insofern freue ich mich auf das Gespräch. Wir werden Ihnen ja später auch über die Inhalte berichten.

BM Scholz: Unsere Arbeitswelt ändert sich. Deshalb ist es wichtig, dass wir die technischen Wandlungen betrachten, die jetzt auf uns zukommen. Künstliche Intelligenz ist ein ganz zentrales Thema dabei. Es ist wichtig, dass wir dafür Sorge tragen, dass die Möglichkeiten, die mit dieser Veränderung verbunden sind, genutzt werden und man sich vor den Schwierigkeiten und Gefahren schützt.

Eine der Voraussetzungen ist, dass wir dafür Sorge tragen, dass unsere Infrastruktur gut ausgebaut ist. Mit den jüngsten Versteigerungserlösen haben wir jetzt die ausreichenden Mittel, um sowohl unsere Schulen als auch die Breitbandinfrastruktur in Deutschland voranzubringen - eine gute Basis und Grundlage dafür, dass mit den Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz dann insgesamt gearbeitet werden kann. Das setzt eine gute Infrastruktur voraus.

Gleichzeitig geht es darum sicherzustellen, dass es für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Welt mit guten Arbeitsplätzen bleibt, die Respekt bieten. Dazu gehört auch ein gutes Einkommen. Wie das alles zusammengeht, das wollen wir hier miteinander besprechen, um dann die entscheidenden Weichenstellungen voranzubringen, sodass man zuversichtlich nach vorn blicken kann. Das Thema wird sein, wie man den Nutzen der Technik hier einsetzen kann, aber gleichzeitig die Nachteile vermeidet.

BK’in Merkel: Bis später!