Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel zum Jahrestag des Anschlags auf dem Breitscheidplatz am 19. Dezember 2017

Wir haben uns hier heute am ersten Jahrestag des schrecklichen terroristischen Anschlags auf dem Breitscheidplatz versammelt. Dieser Tag hat für viele Menschen ihr bisheriges Leben zerstört. Zwölf Menschen sind gestorben, viele sind verletzt worden. Wir haben alle heute gemeinsam mit den Angehörigen getrauert und mit den Angehörigen und den Verletzten auch hier diese Gedenkstätte eingeweiht.

Ich habe gestern mit den Hinterbliebenen und mit den Verletzten gesprochen. Es war ein sehr offenes und auch vonseiten der Menschen, die betroffen sind, ein sehr schonungsloses Gespräch, das gezeigt hat, welche Schwächen unser Staat in dieser Situation auch gezeigt hat. Für mich ‑ und das sage ich für die ganze Bundesregierung ‑ heißt das, daran zu arbeiten, dass wir die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, besser machen, dass wir alles Menschenmögliche tun, um nicht nur die Sicherheit zu gewährleisten, sondern den Menschen, deren Leben zerstört oder deren Leben getroffen wurde, auch die Möglichkeit zu geben, möglichst gut wieder in das Leben hineinzukommen. Deshalb werde ich auch die Angehörigen und die Verletzten in einigen Monaten noch einmal treffen, um deutlich zu machen, was wir gelernt haben und was wir in Zukunft anders machen werden, und damit zu helfen, diesen großen Anschlag auch so zu überwinden, dass wir als Staat das Notwendige in Zukunft tun können.

Heute ist ein Tag der Trauer, aber auch ein Tag des Willens, das, was nicht gut gelaufen ist, besser zu machen.

Danke schön!