Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch des Heiligen Stuhls

Meine Damen und Herren, ich hatte die Ehre und Möglichkeit, heute als Gastgeberin des G20-Gipfels in Hamburg eine Privataudienz beim Papst zu haben. Zu Beginn hat der Papst seine Anteilnahme angesichts des Todes von Helmut Kohl bekundet und ihn als großen Staatsmann gewürdigt.

Wir haben dann über unsere G20-Agenda gesprochen. Die Agenda geht davon aus, dass wir eine Welt sind, in der wir multilateral zusammenarbeiten wollen, in der wir keine Mauern aufbauen, sondern Mauern einreißen wollen und in der alle an Wohlstand, an Reichtum, an Ehre und Würde des Menschen gewinnen sollen. Auf dieser Basis werden wir über die Weltwirtschaft und natürlich über die Herausforderungen des Terrorismus diskutieren. Als Schwerpunkt werden wir Afrika wählen, den Nachbarkontinent Europas.

Das ist vom Papst sehr begrüßt worden. Er hat mich ermutigt, auf diesem Weg weiterzugehen, genauso wie für internationale Abkommen zu kämpfen, zum Beispiel das Pariser Abkommen. Wir wissen ja, dass die Vereinigten Staaten von Amerika bedauerlicherweise aus diesem Abkommen austreten.

Ich habe ihm von unserer Gesundheitsagenda und dem Kampf gegen Pandemien berichtet.

Insgesamt war es für mich ein sehr ermutigendes Gespräch, den Weg der Gemeinsamkeit trotz aller Herausforderungen weiterzugehen und zu versuchen, Schritt für Schritt Erfolge für die gesamte Weltgemeinschaft zu erzielen. In diesem Geiste werden wir auch die Vorbereitungen für das G20-Treffen Anfang Juli weiterführen.

Ich werde jetzt im Anschluss noch die Menora-Ausstellung besuchen, die ich gestern wegen des Todes von Helmut Kohl natürlich nicht besuchen konnte. Für mich ist es eine großartige Ausstellung der Verbundenheit des Judentums und des Christentums sowie des gegenseitigen Respekts der Religionen voreinander.

Herzlichen Dank!