Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel beim Besuch des Don-Bosco-Zentrums am 22. März 2016

Meine Damen und Herren, ich freue mich, dass ich heute hier bei Don Bosco zu Gast sein durfte ganz besonders bei dem Projekt „RESPEKT“, das vom Bundesarbeitsministerium gefördert wird und mir einen Einblick habe verschaffen können zu allem, was bei der Manege und all den Angeboten, die es hier für Menschen gibt, die Orientierung suchen und die hier bei Schwester Margareta und anderen auch Orientierung bekommen, passiert. Ich glaube, dies ist ein sehr wichtiges Projekt.

Ich freue mich, dass die Bundestagsabgeordneten Frau Pau und Frau Grütters dies, wie ich den Eindruck bekommen konnte, als lokale Vertreterinnen so intensiv begleiten und dass mich mein Kollege Herr Schiewerling auf dieses Projekt aufmerksam gemacht hat; denn der Deutsche Bundestag hat mit viel Unterstützung man darf auch sagen: parteiübergreifend versucht, eine Lösung zu finden für junge Menschen, die es durchaus mit etwas mehr Anstrengung, als es vielleicht anderen abverlangt wird, doch hinbekommen können, nicht nur Orientierung im Leben zu bekommen, sondern auch eine Ausbildung zu machen und sich dann auch auf dem ersten Arbeitsmarkt zurechtzufinden. Ich glaube, jeder versteht, dass im Alter zwischen 18 und 25 Jahren die gesetzlichen Angebote nicht mehr so groß sind; man ist sozusagen aus der klassischen Jugendhilfe herausgewachsen. Es gibt die Unterstützung durch die Jobcenter, und auch dem Jobcenter, das hier sehr eng mit Don Bosco und der Manege zusammenarbeitet, muss hier ein ganz herzliches Dankeschön gesagt werden.

Jetzt einen Übergang zu finden und auch einen gesetzlichen Rahmen zu finden, das ist die Aufgabe, die aus der Erfahrung dieses Pilotprojekts erwächst. Mit Freude kann ich sagen, dass im Deutschen Bundestag bereits die Debatten über einen solchen gesetzlichen Vorschlag stattfinden. Ich hoffe und glaube, dass wir das auch zu einem guten Ende bringen. Das würde vielen, vielen jungen Menschen die Möglichkeit geben, eben nicht auf Dauer einfach nur von Hartz IV abhängig zu sein, sondern sich selbst verwirklichen zu können und komplizierte Lebenssituationen auch zu überwinden.

Es ist hier das konnte ich sehen in den verschiedenen Projekten ganz klar, dass unglaublich viele Helferinnen und Helfer mit viel Elan den jungen Menschen das beibringen, was praktisch und theoretisch notwendig ist von Schulnachbildung bis hin zu praktischen Fähigkeiten im Hausbereich, im Kochbereich, im ergotherapeutischen Bereich, in der Kreativität. Das ist einfach wunderbar zu sehen, und ich glaube, man kann sagen, dass es hier auch viel Unterstützung aus dem zivilgesellschaftlichen Raum und aus der Stadtverwaltung von Marzahn gibt. Damit ist etwas ganz Eigenständiges entstanden etwas, wo die Schwestern ihre gesamte Kraft einbringen und auch Tag und Nacht für die jungen Leute bereitstehen. Das muss man erst einmal schaffen.

Deshalb gilt meine allergrößte Hochachtung den Patern, den Schwestern und allen, die hier mitmachen und die hier engagiert sind. Ein ganz herzliches Dankeschön! Das können wir durch kein Gesetz regeln. Wir können eine Grundversorgung bereitstellen; aber auf jede persönliche Lebenssituation einzugehen, das kann die Politik nicht leisten, wenn es da nicht auch viele Menschen mit einem großen Herz gäbe.

Deshalb herzlichen Dank, dass ich mir das alles anschauen durfte!