Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel bei den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit

Meine Damen und Herren,

auch 27 Jahre nach dem eigentlichen Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 ist dieser Tag ein Tag der Freude. Ich kann mich an diesen Tag vor 27 Jahren sehr gut erinnern. Wir hatten nach Jahren der Diktatur die Freiheit. Diese Freiheit ‑ das hat sich dann in den nächsten Jahren herausgestellt, und das beschäftigt uns auch in diesem Jahr ‑ ist natürlich immer eine Freiheit, Verantwortung zu übernehmen, Verantwortung dafür, dass es in unserem Land gut geht.

Wir wissen, dass wir da viele Probleme zu lösen haben, dass wir aber auch auf einem wirtschaftlich starken Fundament die Kraft dazu haben, ein gerechtes Land, ein solidarisches Land zu sein. Wir wissen, dass wir große Aufgaben haben, ländliche und städtische Regionen gleichermaßen zu entwickeln, dass wir Verantwortung für Europa haben, dass wir dankbar sein können, dass die Wiedervereinigung in Frieden geglückt ist. Gerade hier in Rheinland-Pfalz weiß man, wie viele kriegerische europäische Auseinandersetzungen es gegeben hat.

So trägt Deutschland nicht nur freiheitliche Verantwortung für seine Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für Europa und auch dafür, dass es in der Welt besser geht. Denn wir wissen: Wir können uns von den Ereignissen der Welt nicht abkoppeln, sondern müssen auch dort dafür sorgen, dass es besser wird, dass Globalisierung menschlich gestaltet wird.

Insofern sind die Aufgaben nicht weniger geworden, aber wir können auch zurückblicken und sagen: Vieles in der deutschen Einheit ist uns geglückt. Das sollte uns die Kraft geben, auch die ausstehenden Probleme zu lösen. ‑ Herzlichen Dank.