Einigkeit in europäischen Fragen

Merkel empfängt irischen Premier Einigkeit in europäischen Fragen

Deutschland und Irland sind sich in ihren Positionen zum Brexit einig, betonten Kanzlerin Angela Merkel und der irische Ministerpräsident Leo Varadkar. Vor dem Europäischen Rat tauschten sich beide Regierungschefs im Kanzleramt über EU-Themen aus.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt Leo Varadkar, Irlands Ministerpräsident, mit militärischen Ehren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt den irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar mit militärischen Ehren.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs standen die Konsequenzen des Brexits. Für Irland ist die Grenze zu Nordirland eine zentrale Frage.

Das Übereinkommen zwischen den Verhandlungsführern der Europäischen Union und Großbritanniens vom 19. März 2018 habe die Bundeskanzlerin "mit großer Freude" vernommen. "Wir wissen natürlich, dass noch sehr viele Probleme zu lösen sind", versicherte Merkel. Die Frage nach der Gestaltung der Grenze zwischen der Republik Irland und dem britischen Nordirland sei "sehr sensibel und von zentraler Bedeutung".

Deutschland unterstützt irische Position

Alle Beteiligten seien sich einig, dass eine Lösung gefunden werden müsse, und Deutschland unterstütze die irische Position "vollkommen", so Merkel. Für Irland sei es "absolut notwendig", eine harte Grenze zu Nordirland zu verhindern, betonte der irische Ministerpräsident.

Der Europäische Rat will am Freitag Leitlinien über die zukünftigen Verhandlungen mit Großbritannien beschließen.

Video Pressestatements der Kanzlerin und des irischen Premierministers

Gemeinsam für den freien Welthandel

Bei der Weiterentwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion sowie der Bankenunion wolle man beim Europäischen Rat im Juni Entscheidungen treffen, sagte die Kanzlerin.

Zur Androhung von Strafzöllen durch die USA hofft die Bundeskanzlerin, "dass wir nicht auf zusätzliche Zölle reagieren müssen". Irland und Deutschland seien "Unterstützer eines freien Welthandels, und wir wollen keine protektionistischen Maßnahmen treffen", erklärte Merkel.

Am Donnerstag und Freitag treffen sich die EU-Staats- und Regierungschefs beim Europäischen Rat in Brüssel. Die EU27 wollen dort Leitlinien für die Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen der Europäischen Union zu Großbritannien beschließen.