Stetige Verbesserung der Lebensumstände in Afghanistan

Deutschland unterstützt den Ausbau der wirtschaftlichen Infrastruktur in Nordafghanistan derzeit mit etwa 66 Millionen Euro. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stellt die Mittel über die KfW Entwicklungsbank bereit.

Lokale Arbeitskräfte sind in die Realisierung der Projekte einbezogen. Im Wesentlichen geht es um die Wiederherstellung und den Neubau von Straßen, Brücken und marktorientierter Infrastruktur. Kleinere Begleitbauten in den Städten und Dörfern ergänzen den Ausbau.

Baustelle in Afghanistan

Brückenbau

Foto: Bundeswehr/Stollberg

Parallel dazu sind in verschiedenen Provinzen die Bauarbeiten an wirtschaftlich bedeutsamen Verkehrswegen angelaufen. So fand in Takhar der erste Spatenstich für die rund 50 Kilometer lange Straße von Farkhar nach Wardaj statt. In der Provinz Balkh wurde mit dem Ausbau der Straße von Mazar-e Sharif ins 42 Kilometer entfernte Sar-e Shar im landwirtschaftlich bedeutenden Süden der Provinzhauptstadt begonnen.

Wasserversorgung von Städten in Nord-Afghanistan

Weniger als ein Viertel der Bevölkerung in den Provinzstädten Afghanistans ist an zentrale Wasserversorgungssysteme angeschlossen. Die knappen Wasserressourcen sind vielerorts übernutzt und verschmutzt. Wasserinduzierte Krankheiten sind oftmals die Folge. Deutschland geht hier gezielt gegen diese Entwicklungshemmnisse vor: ein Beitrag zur Reduzierung der Armut.

Das Bundesentwicklungsministerium hat mit Afghanistan den Wassersektor als einen Schwerpunkt für die Zusammenarbeit vereinbart.

Seit 2009 arbeitet das Projekt "Wasserversorgung nördliche Klein- und Mittelstädte I" gezielt gegen die Unterversorgung von Provinzstädten. In den nordafghanischen Städten Balkh, Faizabad und Imam Sahib werden vorrangig Wasserversorgungssysteme rehabilitiert, erweitert und neu errichtet. Gesicherte Wasserqualität und -versorgung ist ein wichtiger Beitrag zu besseren Lebensbedingungen von bis zu 135.000 Einwohnern.

Menschen in der Kraftwerkshalle

Neue Turbine im Wasserkraftwerk

Foto: Bundeswehr/Stollberg

In der vergangenen Woche wurde der Consultantvertrag zur Vorbereitung des Folgevorhabens "Wasserversorgung nördliche Städte II" unterzeichnet.

Die zweite Phase wird weitere Provinzstädte abdecken. Während der Vorbereitung sollen Vor-Ort-Untersuchungen den aktuellen Versorgungsgrad feststellen. Das  technische Niveau der Systeme, aber auch der Entwicklungsgrad der zukünftigen Betreiberstrukturen in verschiedenen Provinzstädten, steht dabei im Vordergrund. Erst danach wird in enger Abstimmung mit dem afghanischen Partner, dem Ministerium für Stadtangelegenheiten, geklärt, welche Städte in der zweiten Phase in das Programm aufgenommen werden können. Ziel ist es, eine sichere Trinkwasserversorgung für weitere bis zu 200.000 Menschen zu gewährleisten.