Sanierung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses – Grütters: „Aufarbeitung der SED-Diktatur konsequent fortsetzen“

Sanierung des ehemaligen Stasi-Gefängnisses – Grütters: „Aufarbeitung der SED-Diktatur konsequent fortsetzen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Kulturstaatsministerin Monika Grütters haben am heutigen Freitag die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besucht. Gemeinsam informierten sie sich über anstehende Bau- und Sanierungsmaßnahmen musealer Bereiche in der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit.

  • Pressemitteilung 287
  • Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA)

Monika Grütters erklärte: „Für die Bundesregierung bleibt es ein Anliegen und eine Verpflichtung, authentische Orte des SED-Unrechtsregimes wie das zentrale Untersuchungsgefängnis der Stasi in Hohenschönhausen als Mahnung für die Zukunft und als Ort der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte zu erhalten. Es macht mich traurig und wütend, mit welchen Methoden die Stasi Menschen verfolgte, die sich dem Machtanspruch der SED-Diktatur nicht unterwerfen wollten. Es gab willkürliche und politisch motivierte Verhaftungen, Gerichtsverfahren ohne rechtsstaatliche Standards und oft langjährige Haftstrafen. Für viele wurde die zentrale Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Hohenschönhausen zum Beginn einer langen Leidenszeit. Wir sind es diesen vielen Opfern und ihren Angehörigen schuldig, die Erinnerung an das Unrecht wachzuhalten. Dabei ist es vor allem wichtig, der jungen Generation die damaligen Ereignisse nachhaltig zu vermitteln und ihnen den Wert unserer Demokratie zu verdeutlichen. Die Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen nimmt hier einen zentralen Platz ein.“

Monika Grütters weiter: „Bund und Land haben die Mittel für die notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen der Gedenkstätte gerne zur Verfügung gestellt. Wir knüpfen damit an den ersten Bauabschnitt an, in dessen Rahmen auch die wichtige Dauerausstellung zur Haft in Hohenschönhausen realisiert werden konnte. Die Bereitstellung von insgesamt über 12 Mio. Euro durch den Bund unterstreicht nachdrücklich den Willen der Bundesregierung, die Aufarbeitung der SED-Diktatur konsequent fortzusetzen.“

Während der 2013 abgeschlossene erste Bauabschnitt vor allem dem Altbau galt, umfasst der zweite Bauabschnitt wesentlich den Gefängnisneubau aus den 1960er Jahren mit dem Zellen- und Vernehmertrakt, die Freigangzellen und das Haftkrankenhaus. Bis voraussichtlich Herbst 2019 sollen unter anderem alle historischen Oberflächen denkmalgerecht saniert werden. Dabei entstehen auch neue museale Bereiche und Seminarräume.
Die Finanzierung erfolgt durch den Bund (hälftige Beteiligung in Höhe von rund 4,375 Mio. Euro) und das Land Berlin. Insgesamt stellt der Bund für beide Bauabschnitte Mittel von über 12 Mio. Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: www.stiftung-hsh.de