Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel anl. des Besuchs von US-Vizepräsident Biden

Meine Damen und Herren, ich möchte den amerikanischen Vizepräsidenten Joe Biden ganz, ganz herzlich hier im Kanzleramt begrüßen! Wir haben uns das letzte Mal gesehen, als ich in Washington bei der Verleihung der „Medal of Freedom“ zu Gast sein durfte - er hat damals ein Mittagessen im State Department gegeben -, und ich erinnere mich auch gerne an das Treffen mit seiner Frau.

Inzwischen können wir gratulieren zur Wiederwahl, die erfolgt ist, sowie auch zur Amtseinführung des neuen und alten Präsidenten und des gleichen Vizepräsidenten. Der Vizepräsident hatte auch schon herausragende Aufgaben - genau wie wir das in Europa auch tun müssen - in Fragen des Haushalts und in Fragen der wirtschaftlichen Erholung zu bewältigen.

Wir werden heute natürlich darüber sprechen, auf welchem Weg sich Europa bei der Überwindung der Krise im Euroraum befindet. Ich glaube, wir können diesbezüglich auch einige gute Botschaften mitteilen. Gleichzeitig kann ich darüber berichten, was wir auch in Zukunft noch vorhaben.

Ich freue mich sehr über den Besuch, weil er ausdrückt, dass das transatlantische Verhältnis sehr eng ist. Für Deutschland sind die Vereinigten Staaten nicht nur ein außerordentlich wichtiger Partner, sondern auch ein guter Freund. Wir danken für diese Freundschaft. Wir sind uns bewusst, dass wir in einer Zeit der Globalisierung - in einer Zeit, in der Kontinente wie Asien strategisch wichtig sind, wo sehr viel passiert - Jahr für Jahr auch für diese transatlantische Freundschaft weiterarbeiten wollen und müssen.

Wir haben wichtige Themen. Ich persönlich würde mir wünschen, dass wir in den EU-USA-Freihandelsverhandlungen vorankommen würden. Da gibt es positive Zeichen. Ich bin dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama sehr dankbar, dass er dies auch von sich aus auf die Tagesordnung gesetzt hat. Wir haben über die Regulierung internationaler Finanzmärkte zu reden, wir haben über das Weltwirtschaftswachstum zu reden - wir werden das auch in diesem Jahr sehr vertrauensvoll im Bereich der G8 und G20 tun - und wir arbeiten sehr eng in Fragen der Sicherheit zusammen, insbesondere natürlich, was unseren Einsatz in Afghanistan betrifft, aber auch weltweit im Kampf gegen den Terrorismus.

Ich möchte abschließend meine Bestürzung darüber zum Ausdruck bringen, dass heute wieder ein Anschlag auf eine amerikanische Botschaft, nämlich die Botschaft in der Türkei, verübt wurde. Wir kennen die Details noch nicht, aber von meiner Seite möchte ich allen, die davon betroffen waren, mein Beileid ausdrücken beziehungsweise sagen, dass wir denen, die davon betroffen waren, alles Gute wünschen.