Migrationspolitik in der EU weiter im Fokus

Eurobarometer Migrationspolitik in der EU weiter im Fokus

Einwanderung und Terrorismusbekämpfung bleiben die wichtigsten Themen in Europa. Für 45 Prozent der Europäer und 50 Prozent der Deutschen ist Migration das größte Problem in der EU. Das Vertrauen in die EU hat sich von 33 Prozent auf 36 Prozent erhöht.

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Europafahne am Europäischen Parlament in Brüssel

Zwei Drittel der Befragten halten die EU für einen Hort der Stabilität in einer unruhigen Welt.

Foto: picture-alliance/dpa

Auf die Frage nach ihren größten Sorgen oder Bedenken nannten die meisten EU-Bürgerinnen und -Bürger - wie schon in früheren Umfragen - am häufigsten die Einwanderung (45 Prozent; -3 Prozentpunkte seit Frühjahr 2016). 69 Prozent der Befragten wünschen sich eine gemeinsame europäische Migrationspolitik. Das Thema Terrorismus bleibt mit 32 Prozent (-7) an zweiter Stelle.

Die Eurobarometer-Umfrage wurde vom 3. bis 16. November 2016 in Direktbefragungen durchgeführt. Befragt wurden 32.896 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in den Kandidatenländern. Ergänzend dazu gab es ein Sonder-Eurobarometer "Die Zukunft Europas". Daran nahmen 27.768 Personen in allen EU-Mitgliedstaaten teil.

Unterstützung für EU-Schwerpunktthemen wächst

50 Prozent der Deutschen betrachten die Migration als das größte Problem auf europäischer Ebene. Platz zwei belegt hier der internationale Terrorismus mit 31 Prozent. Gegenüber der letzten Umfrage vom Frühjahr 2016 ist die Unterstützung für die von der EU-Kommission vorgegebenen Schwerpunktthemen weiter gestiegen.

So hat sich das Vertrauen in die EU europaweit von 33 Prozent auf 36 Prozent erhöht. Zwei Drittel sehen die EU als einen Hort der Stabilität in einer unruhigen Welt. 67 Prozent der Teilnehmer fühlen sich als Bürgerinnen und Bürger der EU.

Vertrag von Rom als positives Ereignis der EU-Geschichte

Den 60. Jahrestag der EU betrachten 69 Prozent aller Europäerinnen und Europäer als ein positives Ereignis in der europäischen Geschichte. Befragt nach Begriffen, die sie mit dem Jubiläum verbinden, antworteten 26 Prozent der Europäer mit "Hoffnung", weitere 26 Prozent mit "Nichts". Allerdings halten fast 70 Prozent der Europäer (Deutsche: 72 Prozent) den Vertrag von Rom für ein positives Ereignis in der Geschichte Europas.

Die Römischen Verträge: Am 25. März 1957 unterzeichneten die Regierungen von Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, der Niederlande und Luxemburg die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG, Euratom) in Rom. Beide Verträge werden als die "Verträge von Rom" oder die "Römischen Verträge" bezeichnet. Sie sind die "Gründungsdokumente" der heutigen EU. Die beiden Verträge markierten – nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS oder Montanunion) im Jahr 1951 - den nächsten, noch bedeutenderen Schritt der europäischen Integration.

82 Prozent der Befragten befürworten die europaweite Freizügigkeit für die Bürger - also die Möglichkeit, im gesamten Binnenmarkt zu leben, zu studieren oder zu arbeiten. In Deutschland lag die Zustimmung sogar bei 90 Prozent.

30 Jahre Erasmus – eine Erfolgsgeschichte

Die Bekanntheit des Erasmus-Programms ist seit 2009 um 23 Prozentpunkte gestiegen: Mehr als die Hälfte der europäischen Bevölkerung hat bisher davon gehört. 86 Prozent der Europäerinnen und Europäer haben ein positives Bild von diesem Programm (in Deutschland 85 Prozent). Obwohl der Bekanntheitsgrad zwischen den einzelnen Ländern stark variiert, ist Erasmus bei der großen Mehrheit der Bevölkerung in allen EU-Mitgliedstaaten ein Erfolg.