Merkel: "Eine große Freude und Ehre"

Amtseinführung Papst Franziskus Merkel: "Eine große Freude und Ehre"

Rund 200.000 Menschen haben die Amtseinführung vom Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom verfolgt. Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt nahmen an der Feier teil. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel war unter den Gästen.

Die Bundeskanzlerin gratuliert Papst Franziskus zu seinem Amtsantritt

Die Bundeskanzlerin gratuliert Papst Franziskus zu seinem Amtsantritt

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Es war mir heute eine große Freude, als Bundeskanzlerin an der Amtseinführung des Papstes Franziskus teilzunehmen. Es war sehr bewegend, wie ja auch schon die ersten Amtstage sehr bewegend waren", sagte die Kanzlerin nach der Zeremonie.

Merkel hatte an der Messe zur Amtseinführung von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teilgenommen. Sie wurde von dem Präsidenten des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, und dem Präsidenten des Bundesrates, Winfried Kretschmann, begleitet. Im Petersdom gratulierte sie dem neuen Papst.

Direkter Draht zu den Menschen

Merkel würdigte die Predigt des Papstes. Diese sei wieder ganz direkt an die Menschen gerichtet gewesen - in einer verständlichen, einfachen Sprache.

Sie hoffe, dass seine Worte nicht nur für die katholischen Christen von Bedeutung sein würden, sondern für das gesamte Christentum und "die Rolle der Religionen in der Welt".

"Ich finde, gerade das Wort der Barmherzigkeit, das in den letzten Tagen eine große Rolle gespielt hat, ist für uns alle wichtig - egal, welchen Glaubens wir sind", so Merkel. Deshalb sei es für sie "eine große Freude und auch große Ehre gewesen, heute hier dabei zu sein."

Wunsch nach Orientierung

Bereits mit ihrer Gratulation zur Wahl hatte Kanzlerin Merkel dem neuen Papst "Gesundheit und Kraft für seinen Dienst am Glauben und zum Wohl der Menschen" gewünscht. Die Kanzlerin hatte darauf verwiesen, dass "weit über die katholische Christenheit hinaus, viele von ihm Orientierung erwarten, nicht nur in Glaubensfragen, sondern auch wenn es um Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung geht."

Auch brachte sie ihre Freude zum Ausdruck "für die Christen in Lateinamerika, dass nun zum ersten Mal einer der Ihren an die Spitze der Katholischen Kirche berufen worden ist."

Papst Franziskus wurde im Dezember 1936 als Jorge Mario Bergoglio in Buenos Aires in Argentinen geboren. Er ist Sohn italienischer Einwanderer. Nach seinem Diplom als Chemie-Ingenieur entschied er sich, Priester zu werden und trat in die Gesellschaft Jesu ein. 1969 wurde er zum Priester geweiht.

Von 1980 bis 1986 war Bergoglio Rektor der Theologischen Hochschule von San Miguel. Im Rahmen seiner Dissertation verbrachte er 1985 eine längere Zeit in Deutschland. 1992 wurde er Weihbischof in Buenos Aires, 1998 Erzbischof. Seit 2001 gehört Bergoglio dem Kardinalskollegium an. Von 2005 bis 2011 war er Vorsitzender der Argentinischen Bischofskonferenz. Am 13. März 2013 war Jorge Mario Kardinal Bergoglio zum neuen Papst gewählt worden.

Jose Mario Bergoglio ist argentinischer und italienischer Staatsbürger. Neben Spanisch und Italienisch spricht er auch Deutsch.