Eine Ausstellung in Berlin informiert über den deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941. Staatsministerin Grütters betonte bei der Eröffnung die immerwährende Verpflichtung, an Verbrechen des NS-Terrors zu erinnern. "Dazu gehört auch der Vernichtungskrieg der Wehrmacht gegen die Sowjetunion".
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Am 22. Juni jährt sich der deutsche Überfall auf die Sowjetunion zum 75. Mal. "Es war ein Krieg mit dem Ziel der Vernichtung - ein Krieg, brutaler und barbarischer als je ein Krieg zuvor", so Monika Grütters. Gemeinsam mit dem russischen Botschafter Wladimir Grinin eröffnete die Kulturstaatsministerin am Dienstag die Ausstellung.
Grütters erinnerte an die vielen Opfer, die der Angriff forderte: "Schier unfassbar die Zahl der Menschen, die ihm zum Opfer fielen: mindestens 27 Millionen Sowjetbürger, überwiegend Zivilisten - ermordet von Deutschen, verhungert oder erfroren."
Am Potsdamer Platz, mitten im touristischen Zentrum der Hauptstadt, informiert die Ausstellung auf Schautafeln über Vorbereitung und Planung des Eroberungsfeldzugs und beschäftigt sich mit Tätern und Opfern.
Mit der Ausstellung will die Kulturstaatsministerin auch dazu beitragen, diesen Krieg stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Krieg habe dort "aus vielerlei Gründen keinen angemessenen Platz", so Grütters.
Sie verwies in diesem Zusammenhang auf das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst als einmaliges Projekt deutsch-russischer Erinnerungskultur.
Konzipiert hat die Ausstellung "Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion 1941-1945" die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum. Die Konferenz soll die Gedenkorte vernetzen und deren Kooperation stärken. Sie wurde 2009 auf Initiative der Kulturstaatsministerin eingerichtet und wird von ihr gefördert, ab 2017 mit 100.000 Euro jährlich. Mitglieder sind bundesgeförderte NS-Gedenkorte im Berliner Raum wie etwa die Gedenkstätte Sachsenhausen oder die Stiftung Topographie des Terrors.