Flüchtlingsprojekt gewinnt Jugendkarlspreis

Europäischer Jugendkarlspreis 2016 Flüchtlingsprojekt gewinnt Jugendkarlspreis

Zum ersten Mal geht der Europäische Jugendkarlspreis nach Italien: Das Projekt "InteGREAT" will junge Menschen aus ganz Europa miteinander verbinden und in der Flüchtlingskrise gemeinsam handeln lassen. Die Studentenorganisation AIESEC hat sich mit ihrem Projekt gegen mehr als 300 Bewerber durchgesetzt.

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Verleihung Karlspreis Aachen

Menschen zwischen 16 und 30 Jahren aus allen EU-Mitgliedstaaten können sich am Wettbewerb beteiligen.

Foto: Bundesregierung / Bienert

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz und der Vorsitzende des Internationalen Karlspreis, Michael Jansen, überreichten den Jugendkarlspreis an die Studenten aus Italien. Der zweite Preis ging an griechische Schülerinnen und Schüler für das Spiel "Searching for Charlemagne". Den dritten Platz belegte das britische Projekt "Young European Council 2015".

1. Preis: Italien - "InteGREAT"

Das italienische Projekt "InteGREAT" soll junge Menschen aus ganz Europa miteinander verbinden und so gemeinsam in der Flüchtlingskrise handeln lassen. Die Integration der Flüchtlinge steht dabei im Mittelpunkt. Das Projekt vernetzt internationale Freiwillige, lokale Nichtregierungsorganisationen sowie lokale Gemeinschaften. Zudem organisiert es Workshops, Freizeitaktivitäten, Seminare und Veranstaltungen.

2. Preis: Griechenland - "Searching for Charlemagne"

Das griechische Projekt "Searching for Charlemagne" erhielt den zweiten Preis. Das Tablet-Spiel, erfunden von Schülerinnen und Schüler des Pirgetos Gymnasiums in Larissa, handelt von Karl dem Großen. Auf spielerische Weise erfährt man viel über das heutige multikulturelle Europa.

3. Preis: Vereinigtes Königreich - "Youth European Council"

Der dritte Preis ging an das britische Projekt "Young European Council", eine jährliche internationale Konferenz in Brüssel mit jungen Menschen aus der gesamten Europäischen Union. Ihr Ziel ist es, Ideen zur Zukunft Europas zu entwickeln. Im letzten Jahr fand das Projekt vom 15. bis 19. November in Brüssel statt und beinhaltete drei Diskussionsrunden: Migration und innere Angelegenheiten, Energieunion und Klimapolitik, sowie Bildung und Arbeit.

Große Premiere

Der Europäische Jugendkarlspreis wurde bereits zum neunten Mal verliehen. Es gab aber eine Premiere: Zum ersten Mal wurden die Preise im Krönungssaal des Aachener Rathauses überreicht. Dort laufen sonst zu dieser Zeit die Vorbereitungen zum eigentlichen Karlspreis. Dieses Jahr wird er jedoch ausnahmsweise in Rom verliehen - an Papst Franziskus.

Gewinnerprojekt aus Deutschland

Das Gewinnerprojekt aus Deutschland war das Internationale Workcamp Bad Salzungen, eine Jugendbegegnung über Länder- und Glaubensgrenzen hinweg.

Junge Menschen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren aus allen EU-Mitgliedstaaten können sich am Wettbewerb beteiligen. Die eingereichten Projekte sollen der europäischen Verständigung dienen und ein gemeinsames Bewusstsein europäischer Identität und Integration unter jungen Menschen fördern. Die Bewerbungen werden (in der Regel zwischen Oktober und Januar) an die Informationsbüros des Europäischen Parlaments in den Mitgliedsländern gerichtet. Aus den jeweils besten Projekten wählt eine Jury aus Vertretern des Europäischen Parlaments und der Karlspreisstiftung den Jugendkarlspreisträger sowie einen Zweit- und einen Drittplatzierten. Die Preisträger erhalten Geldpreise in Höhe von insgesamt 10.000 Euro.