Der Deutsche Bundestag hat in einer Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Auch die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident nahmen daran teil. Ruth Klüger, Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende, berichtete eindrücklich über ihre Erlebnisse als Zwangsarbeiterin während der NS-Zeit.
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Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck waren auch die Vertreter aller anderen Verfassungsorgane anwesend. Nach der Begrüßung durch Bundestagspräsident Norbert Lammert hielt die Schriftstellerin und Dozentin Ruth Klüger die Gedenkrede.
71 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz berichtete sie über ihre Leidenszeit als Zwangsarbeiterin in verschiedenen Konzentrationslagern. Mit zwölf Jahren wurde die nun 84-Jährige mit ihrer Mutter in das Konzentrationslager Theresienstadt, ein Jahr später nach Auschwitz-Birkenau und dann in das Arbeitslager Christianstadt deportiert.
Der 27. Januar ist Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Der Gedenktag wurde 1996 durch Proklamation von Bundespräsident Roman Herzog eingeführt. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit. Dort waren etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet worden. Insgesamt kamen in den NS-Konzentrations- und Vernichtungslagern rund sechs Millionen Juden ums Leben. Die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus findet seit 1996 jährlich im Deutschen Bundestag statt.
Mit dem Thema Zwangsarbeit im nationalsozialistischen Deutschland und im besetzten Europa beschäftigt sich auch eine Jugendbegegnung des Bundestages. 80 Jugendliche, die sich in Deutschland, Polen und Frankreich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinandersetzen, untersuchten die vielfältigen Aspekte dieses Verbrechens. Abschluss und Höhepunkt der Jugendbegegnung ist für die Jugendlichen die Teilnahme an der Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag.