Die digitale Zukunft Deutschlands

Informations- und Kommunikationstechnologie Die digitale Zukunft Deutschlands

Das Bundeskabinett hat eine neue Strategie für die digitale Zukunft Deutschlands beschlossen: "Deutschland Digital 2015". Darin sind die Schwerpunkte, Aufgaben und Projekte für die kommenden fünf Jahre beschrieben.

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Die Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche (IKT) gehört mittlerweile zu den großen Industriezweigen und spielt die entscheidende Rolle für den Hightech-Standort Deutschland. Sie ist zudem auch ein Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen aus anderen Bereichen.

„Die IKT-Strategie ist unabdingbar, damit wir im internationalen Wettbewerb der Standorte und Märkte weiterhin eine führende Rolle spielen“, betonte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle.

"Deutschland Digital 2015"

Die neue IKT-Strategie „Deutschland Digital 2015“ bildet das Dach für die Politik der Bundesregierung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien. Darunter planen die Ressorts ihre Maßnahmen und setzten sie gemeinsam mit Wirtschaft und Wissenschaft um. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Nationale IT-Gipfel.

Klare Ziele – konkrete Maßnahmen

Traditionelle Bereiche wie Energie, Verkehr, Gesundheit, Bildung, Tourismus und Freizeit sowie Verwaltung werden zunehmend durch moderne IKT vernetzt. Dadurch entstehen neue Plattformen und Geschäftsmodelle, aber auch Herausforderungen, wie etwa beim flächendeckenden Ausbau des Hochgeschwindigkeitsinternets oder im Bereich des Datenschutzes.

Die Strategie bündelt die wesentlichen IKT-relevanten Maßnahmen der Bundesregierung und orientiert sich an den Zielen der „Digitalen Agenda für Europa“. Sie verbindet in den nachfolgenden sechs Handlungsfeldern klare Ziele mit konkreten Maßnahmen.

  • Neues Wachstum und Arbeitsplätze durch Digitalisierung

Bis 2015 sollen 30.000 neue Arbeitsplätze im IKT-Sektor und in den Anwenderbranchen der IKT entstehen. Kleine und mittlere Unternehmen und das Handwerk erhalten Unterstützung bei der Nutzung und Anwendung von Internet und IKT.

  • Digitale Netze der Zukunft

Die Breitband-Strategie der Bundesregierung setzt ehrgeizige Ziele für eine flächendeckende Versorgung. Möglichst bald sollen Hochleistungsnetze das ganze Land abdecken. Durch die aktuelle Novellierung des Telekommunikationsgesetzes schafft die Bundesregierung Rechts- und Planungssicherheit beim weiteren Ausbau von Hochleistungsnetzen.

  • Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt

Die rasante Entwicklung des Internets erfordert Lösungen für Vertrauen und Sicherheit. Wie weit ist jeder Einzelne verantwortlich? Welche Rolle hat der Staat in der digitalen Welt? Diese Fragen müssen beantwortet werden.

„Wir müssen die Chancen des Internets und der IKT hervorheben, ohne die Risiken zu vernachlässigen“, sagte Brüderle.

Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, die Netze und Dienstleistungen sicherer zu gestalten. Denn ein wirkungsvoller Datenschutz sowie sichere und verfügbare Computernetze sind wichtig für die Akzeptanz und Entwicklung einer Informations- und Wissensgesellschaft.

  • Forschung und Entwicklung für eine digitale Zukunft

Die Bundesregierung stellt das Interesse der Nutzer des Internets in den Vordergrund. Sie wird deshalb Forschungsarbeiten initiieren und unterstützen, die dem Schutz und der informationellen Selbstbestimmung dienen. Das Internet soll ein sicheres und freiheitliches Medium sein.

  • Bildung, Medienkompetenz und Integration

Nur gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte sichern Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wird weiter ansteigen. Die bildungspolitische Herausforderung besteht darin, alle Begabungsreserven und –chancen zu nutzen, um eine bessere Qualifikation zu ermöglichen.

Durch den verstärkten Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien und der digitalen Medien kann sich eine neue Kultur des lebenslangen Lernens in der beruflichen Aus- und Weiterbildung entwickeln. Die Medienkompetenz aller Nutzer ist notwendig und soll sich verbessern.

  • Gesellschaftliche Herausforderungen und bürgernahe Verwaltung

Verwaltungen sollen Informationen bereitstellen und Verfahren durchgängig bearbeiten können. Ziel ist auch ein effizienter Datenaustausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung. Dadurch werden Unternehmen soweit wie möglich vom Aufwand entlastet, der durch gesetzlich vorgeschriebene Informations- und Meldepflichten entsteht.