Beratungen in Cannes

G-20-Gipfel Beratungen in Cannes

Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer beraten in Cannes. Themen sind das Weltwirtschaftswachstum, der Welthandel und die Entwicklung des Währungssystems. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy setzten sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ein.

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Merkel und Sarkozy gehen nach ihrer Pressekonferenz von der Bühne.

Gemeinsam für den Euro: Merkel und Sarkozy

Foto: REGIERUNGonline/Bergmann

Eine Einigung auf eine Steuer auf Finanzmarktgeschäfte gab es nicht. "Hier gibt es leider die Positionen, die wir schon kennen. Einige sind dafür, andere sind nicht dafür", sagte Merkel nach den ersten Beratungsrunden auf dem G-20-Gipfel. Deutschland und Frankreich hätten sich "sehr intensiv" für die Steuer eingesetzt.

Am ersten Tag des Gipfels standen drei Themen im Mittelpunkt:

Weltwirtschaftswachstum

Zum Weltwirtschaftswachstum hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, berichtet, dass sich weltweit die Wachstumsaussichten verschlechtert haben. Jede Region müsse daher ihren Beitrag leisten, um das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu bringen, sagte Merkel.

Welthandel

Die Kanzlerin kritisierte, dass es eine ganze Reihe protektionistischer Entwicklungen gebe. Diese seien auch in einem Bericht der Welthandelsorganisation WTO niedergelegt. Merkel: „Ich habe mich sehr stark dafür eingesetzt, dass wir Fortschritte erreichen müssen. Die DOHA-Runde selber steckt fest. Aber wir müssen wenigstens einige Bereiche voranbringen.“ 

Internationales Währungssystem

Hier hat Deutschland gemeinsam mit Mexiko die Arbeiten geführt. Die Bundeskanzlerin hat dem Kreis über das internationale Währungssystem vorgetragen. Angestrebt werde ein freier Kapitalverkehr zwischen den Ländern. Denn eine vernünftige Finanzierung sei Grundlage von Wachstum. Kapitalverkehrskontrollen solle es nur in Ausnahmefällen geben, so Merkel.

Man sehe, dass es eine Weiterentwicklung des internationalen Währungssystems gebe, bei der in Zukunft mehr Währungen im internationalen Währungskorb eine Rolle spielen würden. "Wir unterstützen, dass der IWF die internationalen Kapitalströme besser überwacht, und wir wollen vor allen Dingen die Kooperation des Internationalen Währungsfonds mit den regionalen Anleihemärkten, damit genügend Liquidität in den Märkten ist."