Jugendliche für ein Europa der Zukunft

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EU-Camp 2024 in Berlin Jugendliche für ein Europa der Zukunft

Unter dem Motto „Nutze deine Stimme“ kamen Anfang April rund 50 Jugendliche aus ganz Deutschland zum finalen EU-Camp nach Berlin. In Workshops haben sie ihr Wissen über die EU erweitert und Ideen entwickelt, um auf die Europawahl am 9. Juni aufmerksam zu machen.

5 Min. Lesedauer

Die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EU-Camps stehen auf einer Treppe und jubeln in die Kamera. Zwei

Rund 50 Teilnehmerinnen beschäftigen sich beim vierten und letzten EU-Camp in Berlin unter anderem mit der anstehenden Europawahl.

Foto: Bundesregierung/Christina Mittelhaeuser

Selten kommen so viele junge Menschen im Theodor-Haubach-Saal des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung (BPA) zusammen. Am vergangenen Freitag startete dort das vierte und finale EU-Camp.

Die Teilnehmenden kamen auch dieses Mal aus allen Regionen Deutschlands. Egal ob Bayern, Saarland oder Sachsen, sie alle begeistern sich für Europa. Manche sind in Jugendgruppen von Parteien aktiv, andere engagieren sich für politische Bildung in ihrer Gemeinde oder an der Schule in der Politik-AG. Und noch etwas verbindet die EU-Camper: Sie alle dürfen am 9. Juni zum ersten Mal bei der Europawahl ihre Stimme abgegeben.

Motivation Europa

Das EU-Camp ist ein Forum, um mit anderen jungen Politikinteressierten ins Gespräch zu kommen, sich zu vernetzen und gemeinsam Ideen für ein Europa der Zukunft zu entwickeln. „Bei uns an der Schule oder in meiner Jahrgangsstufe ist Politik nicht wirklich Thema“, berichtet eine der Teilnehmerinnen nach dem ersten Kennenlernen der Gruppe. Daher sei es schön, sich hier mit gleich so vielen austauschen zu können. „Manche sind ja auch selber schon total aktiv in der Politik!“, ergänzt sie begeistert.

Bereits am Freitag haben die jungen Gäste im BPA die Gelegenheit, mit der Leiterin der Abteilung Politische Information, Caroline König, zu diskutieren. Eine Möglichkeit, die die Gruppe gerne nutzt. Angeregt sprechen sie über die Social Media Plattform TikTok und Kanäle, an denen die Bundesregierung sich ein Beispiel nehmen sollte. Außerdem tauschen sie sich zum Thema Desinformation aus und diskutieren die Frage, wieso Falschinformationen in den sozialen Medien so gefährlich sein können; besonders für die Altersgruppe der Teilnehmenden.

Mehr Jugendliche müssten für Politik und das Wählen motiviert werden, darin sind sich König und die jungen Menschen einig. „Genau dafür ist dieses Camp“, sagt König, „dass man sich mit anderen Jugendlichen zusammenschließt und Menschen im eigenen Umfeld, an der Schule oder an der Ausbildungsstätte informiert und zum Wählen anregt.“ Auch auf der Fahrt in das Seminargebäude der Europäischen Akademie in Berlin Grunewald am Freitagabend enden die Debatten unter den Jugendlichen nicht, sondern stimmen auf die kommenden Tage ein.

Zukunft Europa?

Der Samstag beginnt, wie der Freitag geendet hat. Bereits am Frühstückstisch stimmt ein EU-Quiz auf das weitere Programm ein. Fragen wie: „Welches Land war nicht Gründungsmitglied der Europäischen Union – Österreich, Luxemburg, Deutschland oder Belgien?“, stellen die Teilnehmenden vor keine große Herausforderung. Österreich ist die korrekte Antwort. 

Im Laufe des Vormittags erarbeiten die Jugendlichen dann in Kleingruppen unter dem Motto „Mein Europa der Zukunft“ verschiedene Ideen, wie sich die EU entwickeln könnte. Zu den Themen Migration, Desinformation, Sicherheit, Klima und europäische Werte erstellen die EU-Camper Präsentationen, um das gesamte Plenum zu informieren. Die Vorträge und Standpunkte werden intensiv diskutiert und manche Debatte selbst beim Mittagessen fortgesetzt.

In Berlin-Mitte besuchen die Teilnehmenden das Europäische Haus, wo zuerst die Ausstellung „Erlebnis Europa“ erkundet wird und anschließend die Jugendlichen selbst zu Abgeordneten des Europäischen Parlaments werden. In Form eines virtuellen Rollenspiels werden Gesetzesänderungen in vier Fraktionen diskutiert und abgewogen. Es kommt zu hitzigen Debatten in den anschließenden Komitee-Sitzungen, bevor im Plenum abgestimmt werden kann. Nach erneuter Beratung in den Fraktionen und kurzen, mitreißenden Plädoyers vor dem gesamten Plenum, müssen die Gesetzesänderungen, auf die die EU-Camper sich schließlich einigen, noch vor dem Rat der Europäischen Union bestehen. „Das ist schon ganz schön kompliziert, bis sich da mal alle einig sind“, fällt einer Teilnehmerin auf, „aber nur so findet man einen Kompromiss, der für alle passt.“

Kurzer Stopp im Reichstagsgebäude

Bei so vielen Debatten vergessen die Jugendlichen fast, dass der Frühling in Berlin Einzug gehalten hat. Aber auf dem Weg zum Reichstagsgebäude werden am Brandenburger Tor fleißig Erinnerungsfotos unter herrlicher Sonne geschossen. In der Reichstagskuppel genießen die EU-Camper anschließend die Aussicht über die Hauptstadt, entspannen sich auf den Betonbänken und reflektieren die bisherigen Aktivitäten.

Am Abend geht es zurück in die Europäische Akademie, denn es steht das mit Spannung erwartete Gespräch mit einer Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf dem Programm. Knapp zwei Stunden nimmt sich Hildegard Bentele von der EVP (Europäische Volkspartei) Zeit, um mit den Teilnehmenden zum Teil kontrovers über aktuelle Politik und die Arbeit im Parlament zu diskutieren. Es geht auch um eine Antwort auf die Frage, warum junge Menschen in der Politik besser repräsentiert werden müssen? Das Gespräch verdeutlicht, wie wichtig es für junge Leute ist, die eigene Stimme zu nutzen und bei der Wahl für die eigenen Interessen abzustimmen.

Dating für Europa

Der letzte Tag steht dann ganz im Zeichen von Kreativität, um junge Menschen in Europa zum Wählen zu motivieren. In Kleingruppen erstellen die Teilnehmenden Plakate, die zur Stimmabgabe am 9. Juni anregen sollen. Die Inspiration reicht dabei von Dating-Websites über Social Media Posts bis zu Infoschriften und Werbeplakaten. „Es hat total Spaß gemacht, dass wir die eigenen Ideen für eine Wahlkampagne umsetzen sollten“, resümiert eine Teilnehmerin in der anschließenden Feedback-Runde. Ihr Plakat werde sie auf jeden Fall mit an ihre Schule nehmen, um auf die Wahl aufmerksam zu machen.

Das Wochenende war für alle eine einzigartige Erfahrung und die Erstwählerinnen und Erstwähler haben alle ganz unterschiedliche Highlights: „Dass wir als Jugendliche mal richtig ernst genommen wurden, das fand ich wirklich beeindruckend“, sagt eine Schülerin aus Sachsen, die sich bereits in der Landespolitik engagiert.

Auch für die Öffentlichkeitsarbeit konnten viele Ideen gesammelt werden, die in den Monaten bis zur Wahl für eigene Vorträge, Workshops oder Referate genutzt werden können. Ein Kursteilnehmer aus Franken will auch in seiner Schule in den Wochen vor der Wahl möglichst viele Mitschülerinnen und Mitschüler von der Stimmabgabe für Europa begeistern. In drei Tagen sind die Jugendlichen zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren geworden, die in ihrem Umfeld auf die Europawahl aufmerksam machen wollen.

Weitere Informationen rund um die Europapolitik der Bundesregierung finden Sie auf unserer Schwerpunktseite Europa .