Rede von Bundeskanzlerin Merkel zum UN-Side-Event "Alliance for Rainforests" am 23. September 2019 in New York

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Meine Damen und Herren,

ich möchte ganz herzlich den Initiatoren dieser Konferenz danken: der Allianz für den Amazonas, dem französischen Präsidenten bei der G7-Partnerschaft, dem chilenischen und dem kolumbianischen Präsidenten. Wir begrüßen diese Initiative aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland auch deshalb, weil wir seit Jahrzehnten im internationalen Waldschutz tätig sind und ganz besonders auch in den Ländern des Amazonas. Jedem ist klar: die Amazonasregion ist der Lebensraum von indigenen Völkern – es war sehr schön, dass wir sie heute hören konnten –, sie ist ein Reichtum mit Blick auf die Artenvielfalt auf der Erde und sie ist ein großer Speicher für CO2. Es ist also aus verschiedensten Gründen sehr wichtig, dass wir den Amazonas-Regenwald wie auch die Regenwälder anderswo erhalten.

Ich möchte anhand von drei Beispielpunkten über die deutsche Arbeit berichten.

Wir unterstützen die Biodiversität und den Wald mit einem aktuellen Finanzvolumen von etwa 337 Millionen Euro und tun das schon seit langer Zeit. Wir haben in diesem Zusammenhang eine multilaterale Partnerschaft, die Waldkohlenstoffpartnerschaft, gegründet. Wir achten außerdem auf zwei Dinge, die ich hier nennen möchte: zum einen auf die Beteiligung der indigenen Völker – da geht es also um das, was man Ownership nennt – und zum anderen auf eine bestimmte Methodologie. Emmanuel Macron hat davon gesprochen, dass wir nicht einfach Geld geben dürfen, sondern dass wir natürlich Ergebnisse erzielen müssen. Deshalb ist der Mechanismus „REDD+“, wie er so schön heißt – „Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation“ – ein bewährter Mechanismus, den wir auch im Amazonasfonds in Brasilien zusammen mit Norwegen einsetzen. Zahlungen erfolgen immer dann, wenn man nachweisen kann, dass wirklich eine Reduzierung der Entwaldung stattgefunden hat. Ich denke, diese Methodologie ist sehr wichtig, damit wir eben zu guten Arbeitsmethoden kommen.

Ich möchte als Zweites erwähnen, dass wir auch schon seit vielen Jahren im Kongobecken – der Präsident ist hier – die Zentralafrikanische Waldinitiative unterstützen. Es ist sehr wichtig, dass wir mit Blick auf die Erhaltung des Regenwalds auch in Afrika alle Anstrengungen fokussieren. Das ist dort genauso wichtig wie in der Amazonasregion.

Drittens möchte ich auf die neue Initiative der Weltbank hinweisen, die jetzt gegründet wurde und an der sich Deutschland mit 200 Millionen Euro beteiligt. Wir glauben, dass diese globale Partnerschaft für nachhaltige und resiliente Landschaften eine wichtige Initiative der Weltbank ist, die wir unterstützen wollen.

Es gibt in Deutschland ein Sprichwort: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Also: Agieren wir, handeln wir für unseren Regenwald auf der Welt. Es ist so wichtig für unser aller Überleben.

Herzlichen Dank.