Brüssel, 8. Juli 2020: Die erste Reise seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie führt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Belgien. Sie wird von EU-Parlamentspräsident David-Maria Sassoli begrüßt.
Hier vor dem Europäischen Parlament stellt sie die Schwerpunkte der sechsmonatigen deutschen Ratspräsidentschaft vor.
Die Grundrechte nennt die Kanzlerin als das Erste, was ihr für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft am Herzen liegt. Europa habe Krisen überstanden, weil am Ende allen bewusst war, was unverzichtbar sei: die Grundrechte und der Zusammenhalt.
Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in Europa appelliert die Kanzlerin zu einer Einigung in Finanzfragen noch in diesem Sommer. "Wir dürfen keine Zeit verlieren, darunter würden nur die Schwächsten leiden."
Beim Klimawandel verweist Merkel auf die Strategie für einen Grünen Deal der EU-Kommission. Wichtig sei ihr dabei, Europas Klimaneutralität bis 2050 rechtlich festzuschreiben.
Als letzten Punkt ging die Kanzlerin auf Europas Rolle in der Welt ein. "Wir leben in einer Zeit der globalen Umbrüche, in der sich die Kraftfelder verschieben." Es komme jetzt darauf an, "ob wir ein Europa wollen, das seine Freiheit und seine Identität auch in Zeiten der Globalisierung bewahrt".