Dresden. 9. September 2021: Es ist die bislang größte Vermeer-Ausstellung in Deutschland. Die Kanzlerin bei der Eröffnung von „Johannes Vermeer. Vom Innehalten“.
Die Gemäldegalerie Alte Meister zeigt insgesamt zehn Werke des niederländischen Malers Jan Vermeer van Delft, auch genannt Johannes Vermeer (1632 – 1675). Bei der Eröffnung waren Kanzlerin Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte dabei.
Das Herzstück der Ausstellung ist „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“. Das Frühwerk Vermeers wurde für die Sammlung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. 1742 in Paris erworben und befindet sich seitdem in Dresden.
Stephan Koja, Direktor der Gemäldegalerie, erzählt von der „Wiederentdeckung“ des Werkes. Man wusste von einer großflächigen Übermalung auf der hinteren Wand des Innenraums, schrieb diese aber zunächst Vermeer selbst zu.
Bei der vierjährigen Restaurierung konnte unter anderem durch Röntgenuntersuchungen jedoch zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Übermalung nicht von Vermeers Hand stammt. Der Originalzustand wurde wieder hergestellt und das Gemälde nun so gezeigt, wie es das Atelier des Künstlers verließ.
Nach dem kurzen Rundgang durch die Ausstellung geht es mit Mark Rutte zum offiziellen Festakt der Ausstellungseröffnung.
Die Gäste kommen im Lichthof des Albertinum zusammen. Das Albertinum wurde im Frühsommer nach fast sechsjähriger Restaurierung und Sanierung wiedereröffnet.
„Die Sonderausstellung, die wir heute eröffnen, trägt einen auf den ersten Blick ganz bescheidenen Untertitel: Vom Innehalten. ‑ Das Werk Johannes Vermeers, der vielen besser als Jan Vermeer bekannt ist, ist tief in unserem kollektiven europäischen Bildgedächtnis verankert“, so Kanzlerin Merkel in ihrer Rede. „Wenn man schaut, woher die Bilder zusammengetragen wurden, dann erschließt sich das auch. In seinen Gemälden begegnet uns das Innehalten als bewusster Akt der Aufmerksamkeit und sogar Andacht in Alltagssituationen.“