Gemeinsames Gedenken mit dem polnischen Ministerpräsidenten Morawiecki. "Dieser Ort verpflichtet uns, die Erinnerung wachzuhalten. Wir müssen uns an die Verbrechen erinnern, die hier begangen wurden, und sie klar benennen", erklärt Bundeskanzlerin Merkel bei ihrem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz.
"Schon die Deportation hierher, eingepfercht in Viehwaggons, die Prozedur bei der Ankunft und die sogenannte Selektion an der Rampe zielten darauf, diese Menschen zu entmenschlichen, sie ihrer Würde und Individualität zu berauben", erinnerte Merkel in ihrer Rede.
Bei ihrem Besuch wurde die Bundeskanzlerin vom polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki und von Ronald Lauder, Präsident des jüdischen Weltkongresses, begleitet. Hier stehen sie gemeinsam unter dem Tor mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei".
"Gerade Auschwitz mahnt und verpflichtet jeden Einzelnen von uns, täglich wachsam zu sein, Menschlichkeit zu bewahren und die Würde unseres Nächsten zu schützen", so Merkel. Allein im Lagerkomplex Auschwitz wurden mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet - die meisten von ihnen Juden.
Vor Ort hatte die Bundeskanzlerin auch Gelegenheit, mit Zeitzeuginnen ins Gespräch zu kommen. Mit Blick auf das unermessliche Leiden der Menschen in Auschwitz erklärte Merkel: "Was hier geschah, lässt sich mit Menschenverstand nicht erfassen".
"Unsere Verantwortung ist und bleibt es, diesen Ort der Nachwelt zu erhalten: Zum trauernden Gedenken an die Millionen Einzelschicksale und als immerwährende Mahnung, die Würde des Menschen zu achten und zu schützen", schreibt die Bundeskanzlerin in das Gästebuch der Gedenkstätte.