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Osaka, 28. Juni 2019: Kurz nach 7 Uhr Ortszeit landet die Kanzlerin auf dem Flughafen der Hafenstadt auf der japanischen Insel Honshu.
Die Gruppe der G20 umfasst die führenden Industrie- und Schwellenländer. Sie steht für zwei Drittel der Weltbevölkerung, 80 Prozent des Weltinlandsprodukts und drei Viertel des Welthandels.
Angela Merkel wird von Ministerpräsident Shinzo Abe begrüßt. Die Kanzlerin zeigt sich angesichts der vom Gastgeber aufgestellten Agenda erfreut: Japan habe einige Themen übernommen, die auch Deutschland während seiner G20-Präsidentschaft 2017 auf die Agenda gesetzt hatte.
Vor Beginn der ersten Arbeitssitzung stimmen sich die europäischen Partner Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, die Niederlande, die EU-Kommission sowie der Europäischer Rat ab.
Merkel kommt mit US-Präsident Trump zu einem Gespräch über bilaterale Themen sowie eine Reihe internationaler Konflikte zusammen. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklungen in Libyen sowie in den Ländern der Sahelregion, die Lage in der Ostukraine, die Auseinandersetzung der USA mit Iran sowie die europäisch-amerikanischen Handelsbeziehungen.
Die erste Arbeitssitzung gilt den Themen "Global Economy" und "Trade and Investment". Zuvor tauscht sich die Kanzlerin mit anderen Gipfelteilnehmern aus.
Der Sitzungssaal in Osaka: Der erste Gipfeltag steht im Zeichen von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und der Entwicklung der Weltwirtschaft.
Seit 1999 trifft sich die G20 regelmäßig auf Ebene der Staats- und Regierungschefs, um insbesondere finanz- und wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stabilisierung der Weltwirtschaft zu erörtern.
Am Rande des Gipfels kommt es zu weiteren bilateralen Treffen. Hier tauscht sich die Kanzlerin mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah Al-Sisi aus.
Auch mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping trifft sich die Kanzlerin zu einem bilateralen Gespräch.
"Globale Probleme lassen sich nicht im nationalen Alleingang lösen", sagte Bundeskanzlerin Merkel vor dem Gipfel in ihrem Video-Podcast. Vielmehr bedürfe es gemeinsamer Lösungen, um große Herausforderungen zu meistern. Dazu könne das Format der G20 beitragen.
Nach Abschluss des ersten Gipfeltages zieht Merkel Bilanz: "Alles in allem war es bis hierher ein ausgefüllter Tag." Japan habe stark auf das Thema Digitalisierung gesetzt. Unter anderem verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs eine Erklärung zur Digitalwirtschaft.
Die Sitzungen am zweiten Gipfeltag sollen dann im Zeichen von Frauenrechten, Nachhaltigkeit und Klimawandel stehen. Dazwischen wird es zu weiteren bilateralen Treffen kommen.
Osaka, 29. Juni 2019: Der zweite Gipfeltag beginnt für die Kanzlerin mit einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Im Mittelpunkt stehen die Lage in Syrien und die Unterstützung der EU für die über drei Millionen syrischen Flüchtlinge in der Türkei.
Danach nimmt Kanzlerin Merkel an einer Veranstaltung zur Stärkung von Frauen teil. Es gehe darum, "Frauen vor allen Dingen in Entwicklungsländern auch in die Lage zu versetzen, besser gebildet zu sein, an der Erwerbstätigkeit teilzunehmen und damit Teilhabe und Gleichberechtigung durchzusetzen", sagt Merkel.
Ein großer Erfolg ist die Einigung auf ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Die Verhandlungen zu dem Abkommen, das zur größten Freihandelszone der Welt führen kann, begannen bereits vor 20 Jahren.
Auch Russlands Präsident Putin trifft die Kanzlerin am Rande des G20-Gipfels zu einem persönlichen Gespräch.
Ein Zeichen für den Klimaschutz: Großbritannien, Frankreich, Chile, Deutschland, die Niederlande und Spanien bekennen sich zur CO2-Neutralität bis 2050. Chile ist Ausrichter der nächsten UN-Klimakonferenz.
Es sind vor allem Differenzen in der Klimapoltik, die eine schnelle Abschlusserklärung verhindern. Nach stundenlangen Verhandlungen jedoch wird ein Kompromiss gefunden.
Es sei gelungen, "eine 19-zu-1-Erklärung zu haben, bei der sich die 19 Signaturstaaten des Pariser Abkommens zu den gleichen Dingen verpflichten, wie es in Buenos Aires der Fall war", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz zum Abschluss des zweitägigen Gipfels. Demnach akzeptieren die USA, dass die anderen Staaten ihr Engagement für den Klimaschutz in der Erklärung bekräftigen.
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