Jerusalem, 10. Oktober 2021: Bundeskanzlerin Merkel besucht Israel bereits das siebte Mal. Der Tag startet mit einem Treffen mit Premier Naftali Bennett.
Der 49-Jährige wurde im Juni 2021 zum neuen israelischen Ministerpräsidenten ernannt.
Die Kanzlerin lernt das neue Kabinett der israelischen Regierung kennen und nimmt an einer Sitzung teil.
Deutschland sei nicht neutral, wenn es um die Fragen der Sicherheit Israels gehe. „Die Sicherheit Israels ist Teil unserer Staatsräson“, betont Merkel.
Die Tatsache, dass Deutschland und Israel heute über so gute Beziehungen verfügen, sei ein „Glücksfall, ein Schatz“, sagt Merkel. „Dieser Schatz muss immer wieder gepflegt werden.“
Im Anschluss tauscht sie sich mit Präsident Itzhak Herzog aus.
Eine besondere Ehre: Das Weizmann Institute of Science richtet ein Ehrenstipendium im Namen der Kanzlerin für herausragende Wissenschaftlerinnen ein. Institutspräsident Alon Chen überreicht die Gründungsurkunde.
Ministerpräsident Bennett begleitet Kanzlerin Merkel beim Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem.
Yad Vashem wurde 1953 vom Israelischen Parlament als Weltzentrum der Dokumentation des Holocaust, seiner Erforschung und Lehre sowie als Institution des Gedenkens seiner Opfer gegründet.
Die Halle der Erinnerung mit der ewigen Flamme für die Opfer des Holocaust.
Jeder Besuch von Yad Vashem berühre sie aufs Neue im Innersten, so die Kanzlerin in ihrem Eintrag ins Gästebuch. Und weiter: „Die hier dokumentierten Verbrechen gegen das jüdische Volk sind uns Deutschen immerweährende Verantwortung und Mahnung“.
Bewegend sind auch die Erzählungen des fast 90-jährigen Holocaust-Überlebenden Henry Foner. Die meisten seiner Angehörigen wurden von den Nazis umgebracht. Diesem Schicksal konnte er entgehen, weil ihn sein Vater 1939 wegschickte, mit einem Kindertransport nach England.
Ehrung in Haifa: Angela Merkel wird mit der Ehrendoktorwürde des Technion-Israel Institute of Technology ausgezeichnet.
Am Abend führt die Kanzlerin in Anwesenheit von Ministerpräsident Bennett Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft.
Der Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen beider Regierungschefs. Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen am 12. Mai 1965 hat sich die deutsch-israelische Partnerschaft immer weiter vertieft.