"Wir sind Partner und Freunde"

Kanzlerin in Kroatien "Wir sind Partner und Freunde"

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist heute zu einem eintägigen Besuch in die kroatische Hauptstadt Zagreb gereist. Dort kam sie mit dem Ministerpräsidenten der Republik Kroatien, Andrej Plenković, zu einem bilateralen Gespräch in seinem Regierungssitz und zu einem gemeinsamen Arbeitsessen zusammen.

Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković empfängt die Bundeskanzlerin mit militärischen Ehren. 

Ministerpräsident Andrej Plenković empfängt die Kanzlerin mit militärischen Ehren. 

Foto: Bundesregierung/Denzel

Kanzlerin Merkel betonte die sehr guten bilateralen Beziehungen, Deutschland und Kroatien "sind Partner und Freunde". Als Brücke zwischen den Ländern wirkten die 370.000 kroatischen Staatsbürger, die in Deutschland leben, "aber auch die 2,5 Millionen Touristen, die jedes Jahr aus Deutschland nach Kroatien kommen".

Investitionen verstärken

Im Fokus der Gespräche stand einerseits die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Ziel sei es, die Investitionen in Kroatien noch zu verstärken – etwa beim Ausbau der digitalen Infrastruktur. Merkel kündigte an, dass der Bundeswirtschaftsminister spätestens im Herbst nach Zagreb reisen wird und damit einer Einladung seines kroatischen Amtskollegen folgen wird.

Europa muss seine Versprechen halten

Merkel betonte, die Mitgliedschaft Kroatiens in der Europäischen Union solle auch dadurch zum Tragen kommen, "dass hier in Kroatien der Wohlstand wächst, dass die Menschen hier Arbeits- und Lebensumstände finden, in denen sie sich wohlfühlen." Europa müsse seine Versprechen – Frieden, Sicherheit und Wohlstand – halten, "wenn wir weiter ein entscheidendes Signal gegen jede Form von Populismus senden wollen". Diesem Kurs seien Deutschland und Kroatien verpflichtet.

Eurobeitritt realistisch

Merkel und Plenković tauschten sich zudem über europapolitische Fragen aus. Merkel betonte, sie halte die beiden europapolitischen Ziele Kroatiens, "nämlich den Eurobeitritt in der nächsten Periode und die Vollmitgliedschaft in Schengen, für sehr realistisch." Auch wenn dies natürlich noch Arbeit erfordere, sei Kroatien auf einem guten Weg – Deutschland wolle "auch in Zukunft ein guter Partner sein."

Die Republik Kroatien ist geographisch in der Übergangszone von Mittel- und Südosteuropa angesiedelt. Auf dem Staatsgebiet mit einer Fläche von gut 56.300 Quadratkilometern leben rund 4,1 Millionen Einwohner. Das Land grenzt an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro. Hauptstadt und zugleich bevölkerungsreichste Stadt der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik, die 1991 die Unabhängigkeit erlangte, ist Zagreb mit ca. 790.000 Einwohnern. Im Jahr 2009 wurde Kroatien Mitglied der NATO und trat 2013 auch der EU bei.