Gute Zusammenarbeit bei Rückführungen

Kanzlerin in Algerien Gute Zusammenarbeit bei Rückführungen

Algerien ist ein guter Partner bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber, lobte die Bundeskanzlerin in Algier. Deutschland und Algerien haben in den vergangenen zehn Jahren auch ihre politischen und wirtschaftlichen Beziehungen intensiviert, sagte Merkel nach dem Treffen mit dem algerischen Premierminister Ouyahia.

Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Ahmed Ouyahia, Premierminister Algeriens.

Migration, Wirtschaft und regionale Sicherheit - die Themen der Kanzlerin mit dem algerischen Premierminister.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Bei ihrem Besuch in der algerischen Hauptstadt Algier sprach Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Premierminister Ahmed Ouyahia über die bilateralen Beziehungen sowie über regionale und sicherheitspolitische Themen.

In einer gemeinsamen Pressekonferenz betonte Merkel, dass Deutschland einen Beitrag zur Diversifizierung der algerischen Wirtschaft leisten wolle. Algerien sei bislang sehr stark von Erdöl und Erdgas abhängig. Die fallenden Rohstoffpreise der vergangenen Jahre hätten dem Land zugesetzt und es "eine schwere Wegstrecke" zurücklegen lassen. Merkel verwies auf die Energiepartnerschaft, welche den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Gasversorgungssicherheit betrifft, die ins Leben gerufen wurde.

Zusammenarbeit in Verteidigung und Migration

Deutschland und Algerien arbeiten im Bereich der Verteidigung zusammen. Man sehe die berechtigten Sicherheitsinteressen Algeriens und wolle die strukturelle Zusammenarbeit auch weiterführen, so die Kanzlerin. Es gehe auch um Terrorismusbekämpfung und innere Sicherheit.

Die Bundeskanzlerin lobte auch die gute Zusammenarbeit mit Algerien bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber: "Diejenigen, die kein Recht haben, dauerhaft in Deutschland zu bleiben, müssen auch zurückgeführt werden. Dafür brauchen wir Partner - Algerien ist ein solcher Partner". Gleichzeitig betonte Merkel, dass es legale Wege geben muss, um Menschen einen Aufenthalt in Deutschland zur Ausbildung oder als Fachkräfte zu ermöglichen.

Merkel würdigte den Einsatz Algeriens, des flächenmäßig größten Landes in Afrika, zur Lösung der Konflikte in der Region. Algerien bringe sich etwa in Mali sehr engagiert ein und auch in der Diskussion über die Zukunft Libyens. Sie teile die Ansicht der algerischen Regierung, "dass es eine selbstgeschaffene Problemlösung sein muss, bei der Partner von außen nur helfen können, aber nicht die Probleme selbst lösen".

Besuch einer PASCH-Schule

Bundeskanzlerin Angela Merkel in Algerien beim Besuch einer Schule mit Schülerinnen.

Deutschstunde mit der Bundeskanzlerin: Merkel mit Schülerinnen eines Mädchen-Gymnasiums.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Zu Beginn ihres Besuchs in Algerien besuchte die Kanzlerin eine deutsch-algerische Partnerschaftsschule. Die PASCH-Schule Lycée Aicha Oum El Mouminine ist ein 1970 gegründetes staatliches Mädchengymnasium mit naturwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Zweig. Rund 700 Schülerinnen besuchen die 10. bis 12. Klasse und legen dann das Baccalaureat (Abitur) ab. Deutsch wird als dritte Fremdsprache angeboten.

Die PASCH-Schule ist Teil eines vor zehn Jahren von der Bundesregierung ins Leben gerufenen weltweiten Netzwerk von inzwischen etwa 1800 Schulen mit verstärkter Deutschlandbindung.

Neben der wirtschaftlichen Entwicklung ist auch eine möglichst offene und vielfältige Zivilgesellschaft wichtig: Kanzlerin Merkel traf zum Abschluss ihres Besuchs in Algerien Menschenrechtsanwälte, Intellektuelle und Frauenrechtlerinnen.