Ausbau einer gewachsenen Freundschaft

Kanzlerin in Prag Ausbau einer gewachsenen Freundschaft

Bundeskanzlerin Merkel hat am Freitag den tschechischen Ministerpräsidenten Babiš in Prag besucht. Ein Anlass der Gespräche war der 100. Jahrestag der Unabhängigkeit der Tschechoslowakischen Republik. Merkel unterstrich die gute Zusammenarbeit innerhalb der EU und auch die enge Verbindung der deutschen mit der tschechischen Wirtschaft.

Kanzlerin Merkel trift in Prag den tschechischen Ministerpräsidenten Babiš.

Kanzlerin Merkel trifft in Prag den tschechischen Ministerpräsidenten Babiš.

Foto: Bundesregierun/Denzel

Deutschland kann heute "sehr glücklich sein, dass wir miteinander in Freundschaft und guter Kooperation zusammenleben".  Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babiš.

100 Jahre Unabhängigkeit der Tschechoslowakischen Republik

Zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit gratulierte die Kanzlerin den Bürgerinnen und Bürgern der Tschechischen Republik. Sie richtete auch an die Bürgerinnen und Bürger der Slowakei "einen herzlichen Gruß und einen Glückwunsch".

Die Tschechoslowakei wurde am 28. Oktober 1918 mit der Unabhängigkeitserklärung gegründet. Nach der sogenannten "Samtenen Revolution" entstanden 1993 die beiden Staaten Tschechien und Slowakei. Der Begriff "Samtene Revolution" geht auf den gewaltfreien, politischen Systemwechsel vom Realsozialismus zur Demokratie zurück.

Gemeinsames Arbeitsessen

Zuletzt hatten sich Merkel und Ministerpräsident Babiš beim Europäischen Rat in Brüssel getroffen, im September war Babiš zudem Gast der Kanzlerin in Berlin. "Wir haben eine gute Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Union", erklärte Merkel. Deshalb freue sie sich, die häufig stattfindenden Gespräche auch einmal in Prag fortsetzen zu können.

Strategischer Dialog 

Die Bundesregierung führt seit 2015 einen Strategischen Dialog mit der tschechischen Regierung. Er spiegelt, wie eng die deutsch-tschechische Partnerschaft ist. Beide Regierungen besprechen eine Bandbreite von Themen und fördern den gegenseitigen Austausch zwischen den Parlamenten, Bundesländern und Gebietskörperschaften.

Neben den bilateralen Themen hat der Strategische Dialog auch einen europapolitischen Fokus – zum Beispiel zu Themen wie Migration und Nachbarschaftspolitik.

Enge wirtschaftliche Zusammenarbeit

Beim Treffen in Prag unterstrich die Kanzlerin zudem die sehr enge wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder. "Das Handelsvolumen beträgt fast 90 Milliarden Euro - das ist wirklich bemerkenswert", sagte Merkel. Sie freue sich, dass es auch im Bereich der Industrie 4.0, der Digitalisierung der Wirtschaft eine sehr enge technische und wissenschaftliche Kooperation gebe.