Zusammenarbeit weiter ausbauen

Chilenische Präsidentin in Berlin Zusammenarbeit weiter ausbauen

Deutschland und Chile können nach Ansicht von Bundeskanzlerin Merkel ihre Zusammenarbeit noch ausweiten. Das erklärte Merkel nach Gesprächen mit der chilenischen Präsidentin Bachelet im Kanzleramt. Zentrale Themen waren Rohstoffe und erneuerbare Energien.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel geht beim Empfang mit militärischen Ehren neben der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet.

Merkel: Das bilaterale Verhältnis zwischen Deutschland und Chile ist sehr gut.

Foto: Bundesregierung/Steins

Das bilaterale Verhältnis zwischen beiden Ländern sei sehr gut, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Es könne allerdings immer noch weiterentwickelt werden, so die Kanzlerin. Merkel verwies auf die innenpolitische Reformagenda der chilenischen Präsidentin. An einigen Stellen werde Deutschland versuchen, hier sehr eng zu kooperieren.

Rohstoffe, Erneuerbare Energien und duale Berufsausbildung

Gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit sieht die Kanzlerin im Bereich der Rohstoffe. Hier gehe es aber auch um die entsprechende begleitende duale Berufsausbildung. Denn Chile habe eine Knappheit an technisch ausgebildeten jungen Leuten. Merkel verwies auf die Kooperation zwischen der Industrie- und Handelskammer Chemnitz und der Außenhandelskammer in Chile, die sich der Berufsausbildung widme.

Als "intensiv" bezeichnete Merkel die Kooperation Chiles mit deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Mit Blick auf die deutschen Schulen in Chile im Rahmen der geplanten chilenischen Bildungsreform hofft Merkel, dass Deutsch weiter eine wichtige Sprache bleiben werde.

Ein weiteres Thema des Gespräche waren laut Merkel die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien. Zum Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Chile von 2005 machte Merkel deutlich, dass Deutschland sich innerhalb der EU für eine Modernisierung des Abkommens einsetzen werde.

Video Pressestatements der Bundeskanzlerin Merkel und der chilenischen Präsidentin Bachelet

Zusammenarbeit in Rohstofffragen

Seit der Rückkehr Chiles zur Demokratie 1990 wurden die Beziehungen zwischen beiden Ländern in allen Bereichen ausgebaut. Der Besuch der Bundeskanzlerin 2013 in Santiago hatte die guten Beziehungen gestärkt. Beide Seiten beschlossen unter anderem, die Zusammenarbeit in Rohstofffragen zu vertiefen.

Im Rahmen des Besuchs hatten beide Regierungen eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit im Bergbau und im Bereich mineralischer Rohstoffe unterzeichnet. Anfang Juli 2013 wurde das Deutsch-Chilenische Forum für Bergbau und mineralische Rohstoffe ins Leben gerufen. Die Institutionalisierung und Intensivierung der Zusammenarbeit wird durch die Gründung eines Bergbaukompetenzzentrums an der Deutsch-Chilenischen Handelskammer sowie einer strategischen Partnerschaft zwischen der AHK Chile und dem Forschungszweig des chilenischen Bergbauverbandes gefördert.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Schwerpunkt der bilateralen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Chile ist seit 2004 der Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Die Bundesregierung fördert derzeit ein Projekt zu Energieeffizienz und Kraft-Wärme-Kopplung in öffentlichen Krankenhäusern, eines zur Erstellung einer Ausbaustrategie für netzgebundene erneuerbare Energien und ein weiteres Projekt zur Solarenergie.

Wichtige Handelspartner

Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Chiles innerhalb der Europäischen Union.

Deutschland exportiert nach Chile vornehmlich Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge sowie Automobile, Anlagen- und Maschinenbauprodukte, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, elektrotechnische, medizinische und fotografische Geräte sowie Mess- und Regeltechnik, chemische Erzeugnisse und Waren aus unedlen Metallen. Auf den vorderen Plätzen der Einfuhren aus Chile stehen nach wie vor Kupfer und damit verwandte Produkte.

In nennenswertem Umfang bezieht Deutschland aus Chile außerdem Obst, Konserven und Säfte, Wein, Fisch- und Fischzubereitungen, Fleisch und Nahrungsmittel tierischen Ursprungs sowie Zellulose, Holz und chemische Erzeugnisse.