Würdigung Ariel Scharons

Deutschland/Israel Würdigung Ariel Scharons

Bundeskanzlerin Angela Merkel trauert mit dem israelischen Volk um dessen früheren Ministerpräsidenten Ariel Scharon. Merkel würdigte Scharon als einen "israelischen Patrioten, der sich große Verdienste um sein Land erworben hat".

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Der ehemalige Ministerpräsident von Israel, Ariel Scharon, im März 2005.

Ariel Scharon, ehemaliger Ministerpräsident Israels, starb im Alter von 85 Jahren

Foto: picture alliance / AP Photo / Lefteris Pitarakis

Die Kanzlerin habe Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ihre Anteilnahme am Tod Scharons übermittelt, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Scharon war am 11. Januar im Alter von 85 Jahren gestorben. Zuvor hatte er acht Jahre im Koma gelegen.

Scharons Wirken für Frieden im Nahen Osten

Merkel betonte den Einsatz Scharons für Frieden im Nahen Osten: Mit seiner mutigen Entscheidung, die israelischen Siedler aus dem Gazastreifen abzuziehen, habe er einen historischen Schritt auf dem Weg zu einem Ausgleich mit den Palästinensern und zu einer Zwei-Staaten-Lösung getan.

Die Bundesregierung hoffe, dass die Erinnerung an dieses Beispiel auch in den derzeitigen Bemühungen um einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten lebendig bleibe.

Auch für die Vertiefung der deutsch-israelischen Beziehungen habe sich Ariel Scharon immer wieder eingesetzt, so die Kanzlerin.

Ariel Scharon war von 2001 an fünf Jahre lang Regierungschef. Vor seiner Zeit als Ministerpräsident Israels hatte er verschiedene Ministerposten inne. Nach seinem Schlaganfall Ende 2005 musste er im April 2006 als Ministerpräsident für amtsunfähig erklärt werden.

Außenminister Steinmeier in Jerusalem

Außenminister Steinmeier nimmt an der Staatstrauerfeier von Ariel Scharon teil

Außenminister Steinmeier bei der Staatstrauerfeier

Foto: picture alliance / dpa

Außenminister Frank-Walter Steinmeier nahm für die Bundesregierung an der Staatstrauerfeier in Jerusalem teil und erklärte: "Der letzte Kampf von Ariel Scharon ist jetzt zu Ende. Ariel Scharon war buchstäblich von Beginn an ein unermüdlicher Verteidiger seines geliebten Heimatlandes Israel".

Mitgefühl und Anteilnahme gelte nun seiner Familie und seinen Angehörigen.

Die Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten steht im Mittelpunkt des Besuchs Steinmeiers im Nahen Osten. Er wird aber auch Gespräche mit Israels Außenminister Liebermann und dem Präsidenten der Palästinensischen Behörde, Mahmud Abbas, führen.

Es ist die erste außereuropäische Reise des Außenministers - und damit "ein Bekenntnis zu den engen deutsch-israelischen Beziehungen", so Steinmeier.