Vertrauen in Marktprozesse

Sachverständigengutachten 2014/15 Vertrauen in Marktprozesse

Die Kanzlerin hat eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Jahresgutachten der sogenannten Wirtschaftsweisen zugesichert. "Die Bundesregierung wird noch eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, die uns auch wirtschaftlich weiter nach vorne bringen", sagte Merkel bei der Übergabe des Gutachtens in Berlin.

1 Min. Lesedauer

Der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Christoph M. Schmidt, übergibt der Kanzlerin das Jahresgutachten.

Übergabe des Jahresgutachtens der Wirtschaftsweisen an die Kanzlerin.

Foto: Bundesregierung/Steins

Die deutsche Volkswirtschaft sei in ihrem Bestand und ihrer Leistungsfähigkeit immer noch stark, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrates Christoph Schmidt bei der Übergabe des Jahresgutachtens 2014/2015. Mit Einführung der Rente ab 63 Jahren und der Ausweitung der Mütterrente habe die Bundesregierung ihre "wirtschaftspolitischen Spielräume ausgiebig genutzt", heißt es in dem Gutachten. Um Verteilungsziele zu erreichen, solle sie nun "mehr Vertrauen in Marktprozesse zeigen".

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - die sogenannten Wirtschaftsweisen - ist ein Gremium der wissenschaftlichen Politikberatung. Er wurde durch Gesetz eingerichtet und besteht aus fünf Mitgliedern, die für einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren vom Bundespräsidenten auf Vorschlag der Bundesregierung berufen werden.

Video Sachverständigenrat übergibt Jahresgutachten

Wachstum auch im nächsten Jahr

Für das Jahr 2014 senkte der Sachverständigenrat seine Wachstumsprognose von 1,9 auf 1,2 Prozent. 2015 erwarten die Experten einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes um rund ein Prozent: "Wir rechnen mit einem Wachstum in Nähe des Potenzialwachstums auch im nächsten Jahr", sagte Schmidt.

Geopolitische Herausforderungen

"Deutschlands Konjunktur – diese Einschätzung teilen wir – hat sich in den letzten Monaten und Wochen verlangsamt", räumte die Kanzlerin ein. Hierfür sehe die Bundesregierung vor allen Dingen geopolitische Herausforderungen, die sich allerdings auch auf die Stimmung auswirkten. "Wir sehen die Herausforderungen und vor allem auch die Tatsache, dass wir im digitalen Bereich den Anschluss nicht verpassen dürfen", sagte Merkel weiter. Die Bundesregierung habe durchaus Vertrauen in Marktprozesse, versicherte die Kanzlerin und führte weiter aus: "Ich glaube, die Bundesregierung wird noch eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, die uns auch wirtschaftlich weiter nach vorne bringen."