Eine Ausstellung zum Innehalten

Vermeer-Schau in Dresden eröffnet Eine Ausstellung zum Innehalten

Kanzlerin Merkel und der niederländische Ministerpräsident Rutte eröffneten gemeinsam mit Ministerpräsident Kretschmer die neue Vermeer-Ausstellung in Dresden. Für Merkel ist der Titel der Ausstellung „Vom Innehalten“ auch eine Aufforderung an uns alle, in unserem hektischen Alltagsleben auch öfter einmal einen Moment innezuhalten. 

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Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Mark Rutte, Ministerpräsident der Niederlande, bei der Eröffnung der Ausstellung "Johannes Vermeer - Vom Innehalten“.

Die Gemäldegalerie Alte Meister zeigt insgesamt zehn Werke des niederländischen Malers Jan Vermeer van Delft, auch genannt Johannes Vermeer (1632 – 1675). Bei der Eröffnung waren Kanzlerin Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte dabei.

Foto: Bundesregierung/Steins

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte haben gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer die Ausstellung „Johannes Vermeer. Vom Innehalten“ in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister eröffnet. Der Titel der Ausstellung sei auch eine Aufforderung an uns alle, in unserem hektischen Alltagsleben öfter einmal einen Moment innezuhalten, so die Kanzlerin.

Das weltberühmte Werk „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“ ist gemeinsam mit neun weiteren Werken Vermeers und etwa 50 Werken der holländischen Genremalerei bis zum Januar 2022 in Dresden zu sehen. Die Ausstellung ist die größte bisher gezeigte Vermeer-Schau in Deutschland, schon heute gilt sie als eines der europäischen Ausstellungs-Highlights des Jahres.

Johannes Vermeer (1632 – 1675) ist ein Ausnahmekünstler. Sein Werk umfasst nur rund 35 Gemälde – sie alle zählen zu den größten Meisterwerken der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Sein Werk „Brieflesendes Mädchen am offenen Fenster“ wurde 1742 in Paris für die Sammlung des sächsischen Kurfürsten Friedrich August II. erworben. Es befindet sich seitdem in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister. Von 2017 an wurde es nach umfangreichen Untersuchungen einer internationalen Expertenkommission vier Jahre lang restauriert. Bei der Restaurierung kam heraus, dass eine große Übermalung auf der Wand im Innenraum des Gemäldes nicht von Vermeer vorgenommen wurde. Sie wurde daraufhin abgetragen und das darunterliegende Motiv kam zum Vorschein.

Bildkombo aus Gemälde vor der Restaurierung und währenddessen.

Bei der vierjährigen Restaurierung konnte unter anderem durch Röntgenuntersuchungen jedoch zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Übermalung nicht von Vermeers Hand stammt. Der Originalzustand wurde wieder hergestellt und das Gemälde nun so gezeigt, wie es das Atelier des Künstlers verließ. 

Foto: SKD-Gemäldegalerie Alte Meister/Klut/Estel/Kreische

Dank an alle Künstler und Kulturschaffenden

Beim Festakt zur Eröffnung im Albertinum lobte Bundeskanzlerin Merkel die deutsch-niederländische Freundschaft, die sich immer wieder auch in der Kultur widerspiegele. Die mit der Corona-Pandemie verbundenen Einschränkungen habe den Kunst- und Kulturbereich besonders hart getroffen. „Die Sehnsucht nach Kultur war allerorten spürbar“, so Merkel. Sie dankte allen, die im Kulturbereich arbeiten, für ihren Beitrag zur Pandemiebekämpfung und dafür, dass sie durchgehalten haben, auch wenn es schwierig war.

Freude über Sonderausstellung

Merkel bezeichnete die Ausstellung in Dresden als großartig. In den Gemälden Vermeers begegne einem das Innehalten als bewusster Akt der Aufmerksamkeit, einer Andacht in Alltagssituationen, so die Bundeskanzlerin. Dies sei ihrer Meinung nach auch bereichernd für unser Leben. Im hektischen Alltag komme es auch darauf an, manchmal einen Moment lang innezuhalten.

Der niederländische Ministerpräsident Rutte stellte in seinem Grußwort fest, dass Kunst und Kultur immer und überall Brücken schlagen können, auch in Zeiten geschlossener Grenzen und sonstiger Einschränkungen. Er wünsche sich, dass nunmehr Menschen aus der ganzen Welt diese Ausstellung in Dresden sehen können.

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