Verbunden in Trauer und Schmerz

Trauerakt in Köln Verbunden in Trauer und Schmerz

Im Kölner Dom haben Angehörige sowie Vertreter von Bund und Ländern der Opfer des Flugzeugabsturzes gedacht. Auch Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck nahmen an dem Trauerakt teil. "In Leid und Not haben wir näher zueinander gefunden", sagte Gauck.

2 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck und Gäste beim Trauergottesdienst für die Opfer des Flugzeugabsturzes in den Alpen am 24. März 2015.

In einem Trauergottesdienst wurde der 150 Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen gedacht.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Bundespräsident Joachim Gauck gedachte beim Trauerakt der Opfer des Unglücks. "Seit diesem Tag ist für diese Familien und Freunde nichts mehr, wie es war. Es ist etwas zerstört worden, das in dieser Welt nicht mehr geheilt werden kann", erklärte er. Zu Trauer und Schmerz komme noch das tiefe Erschrecken hinzu vor den Abgründen der menschlichen Seele, des menschlichen Daseins überhaupt.

Band des Mitleidens

Keine Macht der Welt könne einen solche Verlust ungeschehen machen. Menschen könnten aber zueinander stehen. Dadurch entstehe ein Band des Mitleidens und Mittrauerns. "Wir sind verbunden durch Trauer, durch Schmerz und zugleich durch eine tief gefühlte Ratlosigkeit", sagte der Bundespräsident. "Aber wir sind auch verbunden durch gegenseitige Unterstützung, durch Hilfe, durch das Füreinander-Da-Sein."

Er spüre dieses Band der Gemeinsamkeit in diesen Tagen sehr stark, es verbinde die Menschen "hier im Kölner Dom, überall im Land und auch im Gespräch und in Korrespondenz mit vielen Staatsoberhäuptern aus dem Ausland, die den Angehörigen der Opfer und unserem ganzen Land ihr Mitgefühl ausgesprochen haben", bemerkte Gauck. "Auch für diese Verbundenheit bin ich sehr dankbar."

Dank an alle Helfer

Der Bundespräsident nahm den Trauerakt zum Anlass all jenen zu danken, die in den vergangenen Wochen in Frankreich alles getan hätten, um die Angehörigen zu empfangen, um die Toten zu bergen und um den Hergang der Katastrophe zu erforschen. Auch einige von ihnen nahmen an der Gedenkfeier teil.

Ausdrücklich bedankte sich Gauck auch bei allen Französinnen und Franzosen, die Anteil genommen hätten am Leid der Angehörigen in Deutschland. "In schweren Stunden stehen unsere Völker erst recht zusammen", erklärte Gauck.

"Unbegreifliches ist geschehen"

Vor dem Trauerakt gedachten die Trauergäste in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des Flugzeugabsturzes. Und ihnen waren auch viele Angehörige und Freunde der Opfer, aus Deutschland, Spanien und anderen Ländern. "Unbegreifliches ist geschehen", sagte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, die zusammen mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki den Gottesdienst leitete.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sitzt zwischen Volker Bouffier und Norbert Lammert beim Trauergottesdienst für die Opfer des Flugzeugabsturzes in den Alpen am 24. März 2015.

Unter den Trauergästen: Kanzlerin Merkel

Foto: Bundesregierung/Kugler

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck waren unter den Teilnehmern, auch Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundesratspräsident Volker Bouffier waren nach Köln gekommen. Regierungsvertreter aus Spanien und Frankreich nahmen ebenfalls an der Trauerfeier teil. Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, aus dem die meisten Opfer stammen, hatte zu ihr eingeladen.

Im Anschluss an den Trauerakt traf Bundeskanzlerin Angela Merkel unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit Angehörigen der Opfer zusammen.

Am 24. März war ein Airbus auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den südfranzösischen Alpen abgestürzt. Dabei starben alle 144 Passagiere und sechs Mitglieder der Besatzung. Bundeskanzlerin Merkel zeigte sich erschüttert. "Wir können kaum das Leid ermessen, das mit dieser Katastrophe über so viele Familien gekommen ist. So etwas geht über jedes Vorstellungsvermögen hinaus", erklärte sie nach der Katastrophe. Nach dem Absturz hatte sie gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Hollande und Spaniens Ministerpräsident Rajoy den Unglücksort besucht und vor Ort der Opfer gedacht. Am vergangenen Freitag gedachte Außenminister Steinmeier mit seinem spanischen und französischen Amtskollegen, Margallo und Fabius, der Opfer des Unglücks. Auf dem Flughafen von Barcelona legten die Außenminister einen Kranz nieder.