Trauer um Vaclav Havel

Tschechien Trauer um Vaclav Havel

Mit großer Bestürzung ist in Deutschland der Tod Vaclav Havels aufgenommen worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel trug sich in das Kondolenzbuch der tschechischen Botschaft in Berlin ein.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel trägt sich in Begleitung ihres Ehemannes Joachim Sauer am 20.12.2011 in das Kondolenzbuch für Vaclav Havel ein.

Kondolenz für Havel

Foto: REGIERUNGonline/Denzel

Merkel erwies damit dem verstorbenen Vaclav Havel die Ehre: einem Literaten, Präsidenten und herausragenden Europäer, der die Geschicke seines Landes und die Geschichte Mitteleuropas in der Gegenwart maßgeblich mit beeinflusste.

Verehrung für den Verstorbenen

"Mit großer Verehrung und mit Bewunderung verneigen wir uns vor Vaclav Havel", schrieb Merkel in Begleitung ihres Ehemannes Joachim Sauer. Havel habe den Menschen die Freiheit nahe gebracht - in Worten und Taten; schloß Merkel ihren Eintrag.

Havel war am 18. Dezember 2011 im Alter von 75 Jahren gestorben. Zu Lebzeiten hatte er als Gestalter der Samtenen Revolution von 1989 gewirkt, in deren Verlauf die kommunistische Führung der damaligen Tschechoslowakei stürzte. Havel war im selben Jahr noch zum Präsidenten gewählt worden. Nach der Teilung des Landes wurde Vaclav Havel 1993 Präsident der Tschechischen Republik und übte bis 2003 dieses Amt aus. Tschechien  wird am kommenden Freitag im Veitsdom auf der Prager Burg von Vaclav Havel Abschied nehmen.

Verlust eines großen Europäers

Bundeskanzlerin Merkel bezeichnete den Tod Havels als Verlust eines großen Europäers. Gerade auch wir Deutsche hätten ihm viel zu verdanken. "Sein Einsatz für Freiheit und Demokratie bleibt ebenso unvergessen wie seine große Menschlichkeit.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle pries den Verstorbenen als einen Wegbereiter der europäischen Wiedervereinigung. „Er war die Seele der Revolution in Tschechien. Ohne ihn und ohne seine mutigen Worte wäre der demokratische Aufbruch in Mittel- und Osteuropa undenkbar gewesen“.

Altbundeskanzler Helmut Kohl sprach in einer Stellungnahme von einem großen Mann, ohne den die Freiheit nicht möglich gewesen wäre.

Der ehemalige Außenminister Hand-Dietrich Genscher sage: „Europa ist ärmer geworden, wir alle sind es."