Die Bundesregierung hat ihre Unterstützung für die Opfer des Taifuns "Haiyan" noch einmal um zwei Millionen Euro erhöht. Sie stellt jetzt insgesamt 6,5 Millionen Euro für humanitäre Soforthilfe auf den Philippinen zur Verfügung.
2 Min. Lesedauer
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel stehe außer Frage, dass die Philippinen in dieser schweren Zeit auf umfangreiche und effektive Hilfe aus Deutschland zählen können, hatte Regierungssprecher Steffen Seibert in der vergangenen Woche gesagt. Dies betreffe nicht nur die Soforthilfe, sondern auch langfristige Unterstützung beim Wiederaufbau in den Katastrophengebieten. Die Bundeskanzlerin bedanke sich auch bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern der Hilfsorganisationen, so Seibert.
Außenminister Guido Westerwelle hatte am Sonntag erklärt: "Deutschland ist solidarisch mit den Menschen auf den Philippinen. Ich freue mich ganz besonders über die großherzige Spendenbereitschaft der Deutschen für die Menschen auf den Philippinen."
Die Soforthilfe wird deutschen und internationalen Hilfsorganisationen bereitgestellt, die den Menschen in den verwüsteten Gebieten dringend benötigte Güter zukommen lassen. Zu den Projekten zählen unter anderem ein Basislager der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, das das Deutsche Rote Kreuz in der Region einrichtet.
Ebenfalls werden Maßnahmen deutscher Hilfsorganisationen unterstützt, mit denen Notunterkünfte geschaffen sowie die Wasser-, Sanitäts- und Nahrungsmittelversorgung wiederhergestellt werden. Experten des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes sowie Mitglieder des International Search and Rescue Teams (ISAR) sind bereits auf den Philippinen.
Regierungen und Hilfsorganisationen hatten die Hilfsmaschinerie umgehend nach dem Taifun in Gang gesetzt. Immer mehr Rettungsteams erreichen jetzt die Katastrophengebiete.
In Berlin und Frankfurt starteten vergangene Woche zwei Flugzeuge mit Hilfsgütern zur Versorgung von 10.000 Familien. Mit an Bord waren Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und -versorgung ebenso wie technische Geräte zur Wiederherstellung der Infrastruktur.
Insgesamt 70 Tonnen Hilfsgüter werden auf diesem Weg nach Manila transportiert. Die Verteilung erfolgt über die Hilfsorganisationen World Vision und ISAR.
Mehr als zwölf Millionen Menschen leiden unter den Folgen des Taifuns "Haiyan". Das Kinderhilfswerk Unicef spricht von bis zu 4,7 Millionen betroffenen Kindern.
Die offizielle Zahl der Toten nach dem Wirbelsturm ist noch unklar. Die philippinische Katastrophenschutzbehörde geht von knapp 4.000 Toten aus, Hilfsorganisationen befürchten höhere Zahlen. Vermisst werden nach Angaben des Roten Kreuzes inzwischen 22.000 Menschen.
Die Vereinten Nationen erhöhten die Schätzungen der Obdachlosen im Katastrophengebiet. Die neuesten Statistiken zeigen eine Verdoppelung der Obdachlosenzahlen auf vier Millionen innerhalb von zwei Tagen - am 15. November ging man noch von 1,9 Millionen aus. Zum Vergleich: Das sind mehr Menschen als in Berlin leben (3,5 Millionen).