Singende Könige im Kanzleramt

Sternsinger Singende Könige im Kanzleramt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Sternsinger aus allen deutschen Bistümern im Kanzleramt empfangen. Die jungen Sängerinnen und Sänger sind gegenwärtig von Haus zu Haus unterwegs und sammeln Spenden. Mit dem Spendenerlös will die Aktion Dreikönigssingen die Rechte der Kinder in Entwicklungsländern stärken.

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Spende an die Sternsinger des Bistums Dresden

Die Bundeskanzlerin mit singenden Königen

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Bereits zum achten Mal besuchten Sternsinger aus ganz Deutschland das Kanzleramt in Berlin. Unter dem Leitwort „Klopft an Türen, pocht auf Rechte“ sind dieses Jahr wieder eine halbe Million singende Könige im ganzen Land unterwegs. Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend verwendet die Spenden für die Verbesserung von Kinderrechten in mehr als 110 Ländern.

Sternsinger-Rap

Rund hundert Sternsingerinnen und -singer segneten stellvertretend für alle ihre Mitstreiter das Bundeskanzleramt. Dieses Jahr hatten sich die Sternsinger etwas Neues ausgedacht: statt des traditionellen Theaterstücks geb es einen Sternsinger-Rap. Der Rap sei der beste Weg, um „kurz und knackig“ zu erklären, worauf sie die Erwachsenen aufmerksam machen wollten, sind die Sternsinger überzeugt.

Sternsinger bei der Bundeskanzlerin

Leuchtendes Beispiel

Die Bundeskanzlerin bedankte sich für das Engagement der Sternsinger und auch für deren wiederholten Besuch im Bundeskanzleramt.„Die Kinderrechte sind in der Tat etwas, was überall auf der Welt von Bedeutung ist, auch in einem Land wie Deutschland, aber vor allen Dingen in Ländern, in denen es sehr viel schwieriger als bei uns zu Hause ist“, betonte die Kanzlerin. Sie hob vor allem das Recht auf Bildung und Schutz vor Gewalt hervor. Das könne eine Regierung nicht allein schaffen, sagte Merkel. Dazu seien viele Freiwillige nötig. „Dafür seid ihr ein leuchtendes Beispiel“, lobte sie die Sternsinger.

Unterstützung für Nicaragua

Im Jahr 2012 konzentriert sich die Hilfe vor allem auf Nicaragua, einem der ärmsten Länder Mittelamerikas. Dort gibt es häufig häusliche Gewalt, mehr als jedes zweite Kind  hat bereits Gewalt erlitten. Dieses Jahr sollen besonders nicaraguanische Kinder unterstützt werden. Spenden erhalten zum Beispiel der Kinderclub in Jinotega, der Selbstverteidigungs- und Förderkurse anbietet sowie das Mädchenhaus Madre Albertina in Granada.

Im vergangenen Jahr konnten mit den 41,8 Millionen Euro mehr als 2.100 Projekte unterstützt. Das Geld wurde vor allem in Kambodscha eingesetzt. 

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion Dreikönigssingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 730 Millionen Euro haben die Sternsinger bislang gesammelt. Sie haben damit rund 58.700 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Zum 54. Mal sind die Sternsinger dieses Jahr in Deutschland unterwegs, um Geld für notleidende Kinder in aller Welt zu sammeln, bereits zum 27. Mal brachten sie ihren Segen ins Bundeskanzleramt. Träger sind das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. An die Haustür der Spenderinnen und Spender schreiben Sänger mit Kreide "C+M+B" sowie die Jahreszahl. Die Buchstaben stehen nicht, wie häufig angenommen, für die Namen der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar. Die Inschrift erbittet vielmehr auf Lateinisch den Segen Christi für das Haus des Spenders („Christus Mansionem Benedicat“).