Serbien: Ein Land mit europäischer Perspektive

Deutschland/Serbien Serbien: Ein Land mit europäischer Perspektive

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Möglichkeit einer serbischen EU-Mitgliedschaft begrüßt. "Wir glauben, dass Serbien nach Europa gehört", sagte Merkel bei einem Besuch in Belgrad. Das Land ist bereits seit 2000 ein potenzieller Beitrittskandidat.

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Bundeskanzlerin Merkel und der serbische Präsident Tadic

Bundeskanzlerin Merkel und der serbische Präsident Tadic

Foto: Regierungonline/Bergmann

Wie alle Staaten des westlichen Balkans genießt auch Serbien den Status des „potenziellen Beitrittskandidaten“. Darüber hatte der Europäische Rat in Feira im Juni 2000 entschieden. 2009 hatte Serbien einen Beitrittsantrag zur Europäischen Union gestellt.

Voraussetzung für EU-Beitritt ist Frieden

Voraussetzungen für die Aufnahme in die Europäische Union sind auch die friedliche Lösung von Konflikten und gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten. In diesem Zusammenhang hat die Bundeskanzlerin Fortschritte im Umgang mit Kosovo angemahnt. Die Europäische Union brauche die Länder des westlichen Balkans als Mitgliedstaaten. Einen umfassenden Frieden könne es aber nur geben, wenn die Probleme auf dem westlichen Balkan gelöst seien. Dies sei schwierig. „Aber“, sagte Merkel, „das erscheint mir möglich.“ Die guten bilateralen Beziehungen sollten genutzt werden, um Serbien auf dem Weg zur Europäischen Union voranzubringen.

In den Gesprächen der Bundeskanzlerin mit dem Präsidenten und mit dem Ministerpräsidenten der Republik Serbien stand die europäische Perspektive des Landes im Mittelpunkt. Dabei wurde über die Fortschritte gesprochen, aber auch über die Herausforderungen, denen sich Serbien gegenüber sieht. So wurden in Serbien intern Reformen auf den Weg gebracht, unter anderem in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung.

Serbien pflegt starke Verbindungen zu Deutschland. Allein 300.000 Serben leben dauerhaft in Deutschland. Neben den wirtschaftlichen und politischen Beziehungen besteht auch kulturell ein reger Austausch. So war Serbien im März dieses Jahres Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse.