Europapolitische Fragen standen im Mittelpunkt des Gesprächs von Bundeskanzlerin Merkel mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Löfven in Stockholm. Neben den Austrittsverhandlungen mit Großbritannien ging es dabei vor allem um die inneren Reformen in der EU und die Flüchtlingspolitik.
Der Brexit, Reformen innerhalb der EU und die gemeinsame Flüchtlingspolitik standen im Vordergrund des Gespräches von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in Stockholm.
Die Kanzlerin forderte konkrete Fortschritte in der europäischen Migrationspolitik. "Wir werden entschieden die Arbeiten vorantreiben, denn es reicht nicht zu sprechen, sondern dem müssen auch Taten folgen", sagte Merkel mit Blick auf das bevorstehende EU-Treffen auf Malta.
Am kommenden Freitag findet ein informelles Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Valletta auf Malta statt.
Zu den Verhandlungen über den Brexit betonte Merkel, es gehe jetzt darum, diesen Einschnitt "so zu meistern, dass die Freundschaft und enge Beziehung zu Großbritannien trotzdem erhalten bleiben."
Zugleich stelle sie fest, dass die Abstimmungen zwischen den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten gut vorankämen. Diese Abstimmungen sollen auf dem bevorstehenden Gipfeltreffen in Malta fortgesetzt werden.
Sie sei sich mit Löfven einig gewesen, dass die EU in der Zeit der Austrittverhandlungen von Großbritannien "nicht ihre eigenen Aufgaben vergessen" dürfe. Hierzu zählten die innere und äußere Sicherheit, mehr Kooperation im Verteidigungsbereich, der Aufbau eines digitalen Binnenmarkts, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Schaffung von Perspektiven für die Jugend.
Im Bereich der Flüchtlingspolitik sei eine enge Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten bei der Ausarbeitung eines neuen gemeinsamen Asylsystems erforderlich, betonte Merkel. "Dazu gehört auch die Solidarität unter den Mitgliedstaaten, die Deutschland genauso einfordert wie Schweden", so die Kanzlerin.
Am Vormittag hatte Merkel den schwedischen König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia getroffen. Am Nachmittag eröffnete sie gemeinsam mit Löfven ein Deutsch-Schwedisches Technologieforum. In ihrer Rede begrüßte Merkel das neue Forum: "Ich glaube, das ist eine gute Plattform, um sich auszutauschen und das Know-how aus beiden Ländern zu bündeln."