Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel anlässlich des Besuchs des Polizeikommissariats 42 Billstedt

Ich freue mich, dass ich heute hier auf der Polizeistation zu Gast sein durfte. Wir haben uns umfassend über die Arbeit im Allgemeinen, aber auch und gerade über die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern im Stadtteil unterrichten lassen.

Ich denke, dass dieses Konzept „Cop4U“ ein sehr spannendes Hamburger Konzept ist, das den Kontakt zwischen den Lehrern, der Schule und den Polizisten auf eine völlig neue Ebene stellt und auch sehr viel mehr Klarheit und Nähe schafft. Gewalt ist ein Phänomen in unserer Gesellschaft wie auch andere Delikte, und es muss eben von vornherein daran gearbeitet werden, dass dies möglichst unterbunden wird. Deshalb bin ich sehr dankbar für die tägliche Arbeit, die hier geleistet wird.

Wir haben auch über bestimmte spezifische Fragen der Migration und Gewalt gesprochen, wobei man immer sagen muss: Gewalt kommt in allen Bereichen der Gesellschaft vor. Aber es geht hier auch insbesondere darum, Kindern Chancen zu eröffnen, die vielleicht aus ihrer familiären Struktur heraus noch nicht so klar auf eine Berufsperspektive ausgerichtet sind.

Immer wieder ‑ das habe ich heute den ganzen Tag über gesehen ‑ gilt: Sprache, Sprache, Sprache! Das Erlernen der deutschen Sprache ist die Voraussetzung dafür, teilzuhaben, im Unterricht etwas zu verstehen und sich sozusagen nicht abzuwenden und dann gewalttätig zu werden. Dafür wird hier auch an vielen Stellen vieles getan. Danke noch einmal für Ihren Einsatz an jedem Tag!

Wir haben darüber gesprochen: Auch die Arbeit der Polizistinnen ist in manchem Umfeld junger Männer nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Deshalb ist es wichtig, dass wir auch immer wieder darauf hinweisen, dass in Deutschland eben unser Recht gilt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Das gilt für alle Lebens- und Berufsbereiche.