Pressestatement von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den Anschlägen in Norwegen

Meine Damen und Herren,

meine Gedanken sind heute bei den Menschen in Norwegen. Sie trauern um die Opfer eines entsetzlichen Verbrechens, und der Frieden ihres demokratischen und so offenen Landes ist durch diese hasserfüllte Tat zerrissen worden.

Ich habe vor wenigen Stunden den norwegischen Ministerpräsidenten angerufen. Es war mir ein Bedürfnis, ihm unsere Trauer mitzuteilen und zu sagen, dass wir in dieser Trauer an der Seite der Menschen in Norwegen stehen. Ich glaube, ich sage dies auch im Namen vieler Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Wir fühlen die Erschütterung genauso wie die Menschen in Norwegen. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Opfern, und unsere guten Wünsche gelten denen, die verletzt sind und hoffentlich bald wieder genesen werden.

Wir haben noch kein abschließendes Bild von dieser entsetzlichen Tat. Wir wissen nicht genau, was zu diesem Verbrechen geführt hat; aber es heißt, Hass sei ein Motiv gewesen – Hass auf den Anderen, Hass auf den Andersartigen, auf den anders Aussehenden, den vermeintlich Fremden. Dieser Hass ist unser gemeinsamer Feind. Wir alle, die wir an die Freiheit, den Respekt und das friedliche Zusammenleben glauben, wir alle müssen diesem Hass entgegentreten. Das ist es – neben der Trauer und dem Mitgefühl –, was mich heute bewegt und was uns auch in der Zukunft leiten sollte.