Pressestatement der Bundeskanzlerin beim Gespräch mit Angehörigen von Soldaten der Bundeswehr sowie von Polizisten im Auslandseinsatz

Ich möchte Sie ganz herzlich begrüßen, auch im Namen des Bundesverteidigungsministers, des Bundesinnenministers und des Generalinspekteurs, die sich schon gut unter unsere Besucher gemischt haben.

Der Kleinste oder die Kleinste ist da wahrscheinlich auf dem Arm. Dass Erwachsene und Kinder hier sind, zeigt schon, dass wir heute Familienangehörige eingeladen haben, wie es schon eine gute Tradition ist, und zwar Familienangehörige von Familien, deren Väter - meistens - oder Kinder als Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz sind. Da ich den Innenminister erwähnt habe: Das gilt natürlich auch für Polizisten; die will ich hier nicht irgendwie vernachlässigen.

In unserer Gesellschaft gerät oft in Vergessenheit: Das ist ein Dienst, der oft und gerade in dieser Adventzeit, dieser Weihnachtszeit, von vielen in unserem Land nicht so sehr beachtet wird, der aber für Sie etwas ist, bei dem man gerade in dieser Zeit besonders daran denkt, dass jemand fehlt, der zuhause als Vater, Sohn, Ehemann oder Freund eigentlich auch sehr herzlich willkommen sein würde.

Dass Sie heute hier sind, zeigt, dass Sie auch einen Teil der Last und der Aufgabe mittragen, dass andere Menschen in unserem Land und anderswo in Sicherheit leben können. Da wir Sicherheit sehr häufig oder meistens schon für etwas ganz Selbstverständliches halten und Krieg glücklicherweise aus unserem Land überhaupt nicht mehr kennen, bedeutet das, dass auch immer wieder daran erinnert werden muss, dass das, was wir zuhause haben, nicht überall so ist und dass wir dankbar sein können, dass es Menschen gibt, die gerne Soldaten werden, die gerne Polizisten werden, die gerne für die Sicherheit anderer Menschen einstehen, vor allen Dingen auch der Menschen hier zuhause.

Die Einsatzorte sind vielfältig. Wenn ich mir manchmal anschaue, wo Polizisten oder auch wenige Soldaten sind, dann umfasste das bald die ganze Weltkugel. Aber konzentriert ist das natürlich auf große Einsätze. Da denke ich natürlich zuerst an Afghanistan, wo die Mission ja auch eine sehr harte ist. Da denke ich an den Kosovo. Ich war voriges Jahr um diese Zeit im Kosovo, und dort muss man auch aufpassen. Dort sind immerhin 1.000 Soldatinnen und Soldaten, das ist nicht weit von uns zuhause entfernt, und trotzdem ist es viel gefährlicher, als viele denken. Ich denke natürlich an Dschibuti und diejenigen, die an dem Kampf gegen die Piraterie beteiligt sind, an unsere Soldaten, die sich im Rahmen von UNIFIL um die Sicherheit des Libanon kümmern, und an viele andere Stellen, an denen wir noch vor Ort sind. Deshalb sage ich noch einmal: Herzlich willkommen heute hier! Der Dank gilt Ihnen genauso.

Wir werden gleich die Gelegenheit haben, auch noch ein wenig über das zu sprechen, was Ihnen besonders am Herzen liegt. Die Perspektive der Familien in Bezug auf die Soldaten und Polizisten ist nämlich natürlich noch einmal eine ganz andere, als wenn man sich nur mit denen beschäftigt, die ihren Dienst tun. Ich bedanke mich auch bei denjenigen, die öffentlich darüber berichten. Die Weihnachtszeit kann für uns alle nur dann eine gesicherte und gesunde Weihnachtszeit sein, wenn für die Sicherheit Garantie geleistet wird. Das erfordert den Dienst von Menschen, an die wir heute denken, und von Menschen, die auch zu den Familien dieser Soldatinnen und Polizisten gehören. Herzlich willkommen!