Partner bei friedlichen Konfliktlösungen

Jordaniens König Abdullah in Berlin Partner bei friedlichen Konfliktlösungen

Kanzlerin Merkel hat dem jordanischen König Abdullah zugesichert, sein Land weiter bei der Versorgung syrischer Bürgerkriegsflüchtlinge zu unterstützen. Das Land trage eine "hohe Last". Weitere Themen des Gesprächs waren der Kampf gegen den internationalen Terror, die Krise in Syrien und der Nahostkonflikt.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel unterhält sich mit dem jordanischen König.

Deutschland unterstützt Jordanien weiter bei der Versorgung syrischer Flüchtlinge.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

In einer kurzen Pressebegegnung nach dem Treffens dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel König Abdullah II. bin al-Hussein dafür, dass Jordanien so viele syrische Flüchtlinge aufgenommen habe. Sie sagte dem jordanischen König weitere Unterstützung bei der Versorgung dieser Menschen zu.

"Deutschland habe bisher bereits humanitäre Hilfe in Höhe von 840 Millionen Euro für die Flüchtlinge in der Region geleistet", so Merkel. Davon seien allein 230 Millionen Hilfe für Jordanien gewesen. Das Land trage eine hohe Last als Auswirkung des Bürgerkriegs in Syrien, erklärte Merkel.

Konflikte politisch lösen

Der Konflikt in Syrien könne nur auf politischem Wege im internationalen Rahmen gelöst werden, betonte Merkel. Dabei forderte sie auch die Unterstützung Russlands ein. Beim Gespräch im Bundeskanzleramt erörterten die Kanzlerin und ihr Gast die bilateralen Beziehungen, die Krisen in der Region, den Nahostfriedensprozess sowie die aktuelle Lage in Jordanien. Das Land spiele bei vielen Konflikten "eine zentrale Rolle", so Merkel.

Im Nahost-Konflikt fordert Deutschland wie Jordanien eine Zwei-Staaten-Lösung. Jordanien bemüht sich im regionalen wie internationalen Rahmen aktiv um eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts. 1994 schloss es als zweiter arabischer Staat einen Friedensvertrag mit Israel.

Auch im jemenitischen Bürgerkrieg plädierte die Bundeskanzlerin für eine politische Lösung. "Es ist schwer, diesen Konflikt allein militärisch zu lösen", sagte Merkel. König Abdullah II. lehnte Spekulationen über einen Bodeneinsatz jordanischer Truppen im Jemen ab. Priorität habe die Verteidigung Saudi-Arabiens.

Video Pressekonferenz der Bundeskanzlerin und des Königs des Haschemitischen Königreichs Jordanien, Abdullah II. bin al-Hussein

Kampf gegen den Terrorismus

Im Kampf gegen Terrorismus verabredeten Deutschland und Jordanien, ihre gemeinsamen Anstrengungen zu verstärken. König Abdullah II. hob auch die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror hervor. Die Welt habe noch nie eine solche Bedrohung erlebt, wie sie derzeit von Terrorgruppen wie dem "Islamischen Staat" "Boko Haram" oder den Shabaab-Milizen ausgingen, sagte der jordanische König.

König Abdullah II. bin al-Hussein ist auf Einladung von Bundespräsident Gauck zu einem Staatsbesuch nach Deutschland gekommen. Gauck empfing ihn am Mittwoch (13.5.) mit militärischen Ehren in Schloss Bellevue.

Die politischen Beziehungen zwischen Jordanien und Deutschland sind seit langer Zeit eng und freundschaftlich. Deutschland gehört in vielen Bereichen zu den wichtigsten Partnern des Landes. Über die politische Ebene hinaus bestehen erfolgreiche Kooperationen in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.

In zahlreichen Besuchen deutscher Politikerinnen und Politiker und Reisen jordanischer Politiker nach Deutschland kommen diese engen Beziehungen zum Ausdruck. Außenminister Steinmeier traf seinen jordanischen Amtskollegen Judeh im Juli 2014 in Amman sowie im Oktober 2014 in Berlin. Die Außenminister kommen daneben regelmäßig im multilateralen Rahmen zusammen. Entwicklungsminister Müller hat Jordanien im Februar 2014 besucht. König Abdullah II. führte im Juni 2014 Gespräche mit Bundeskanzlerin Merkel in Berlin.