Neues Kabel verbindet Deutschland und Norwegen

Für eine sichere Stromversorgung Neues Kabel verbindet Deutschland und Norwegen

Deutschland und Norwegen können sich mit dem neuen Interkonnektor NordLink gegenseitig direkt mit Strom beliefern. Dazu haben Kanzlerin Merkel und Norwegens Ministerpräsidentin Solberg das verbindende Stromkabel zwischen beiden Ländern am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen.

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Kanzlerin Merkel drückt den Knopf für den Start der neuen Stromverbindung

Kanzlerin Merkel am Schalter. Mit einem symbolischen Knopfdruck startete die neue Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen.

Foto: Bundesregierung/Kugler

Deutschland und Norwegen können sich mit dem neuen Interkonnektor NordLink gegenseitig direkt mit Strom beliefern. NordLink sei ein großer Erfolg für die Energiezusammenarbeit beider Länder, so Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Donnerstag gemeinsam mit Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg das verbindende Stromkabel zwischen beiden Ländern offiziell in Betrieb genommen hat. 

Kanzlerin Merkel würdigte den sogenannten Interkonnektor NordLink als wichtigen Baustein der Energiewende: „Mit seinen über 600 Kilometern trägt NordLink zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.“ Und das nicht nur in Deutschland und in Norwegen, sondern indirekt auch europaweit. Denn „letztlich müssen wir die Stromversorgung europäisch denken“, sagte Merkel.

Der europäische Green Deal und die europäischen Klimaziele verlangen eine umfassende Transformation des Energiesektors. Die Kanzlerin wies dabei darauf hin, dass diese Transformation nur mit einem synchronisierten Netz gelingen könne, wozu es innerhalb des Landes noch viel zu tun gebe.  

Eine Verbindung schafft Sicherheit

Ziel des Interkonnektors NordLink ist es, zur Versorgungssicherheit in beiden Strommärkten beizutragen: In Zeiten geringerer Stromerzeugug in Deutschland kann zur Deckung der Stromnachfrage norwegischer Strom aus Wasserkraft bezogen werden. Umgekehrt verschafft die direkte Verbindung nach Norwegen die Möglichkeit, bei hoher Nachfrage Strom aus Windkraft aus Deutschland zu beziehen und damit Wasserkraft einzusparen.

Start für NordLink- das grüne Kabel (Weitere Beschreibung unterhalb des Bildes ausklappbar als "ausführliche Beschreibung")

„NordLink ist ein großer Erfolg für die Energiezusammenarbeit unserer beiden Länder“, so Kanzlerin Merkel bei der Inbetriebnahme.

Im Sinne der Barrierefreiheit: Die Grafik zur Europäischen Energiewende trägt den Titel „Start für NordLink – das grüne Kabel“ und zeigt eine Karte, auf der Deutschland und Norwegen sehr gut zu sehen sind, andere Länder nur angedeutet werden. Eingezeichnet sind das Umspannwerk Wilster in Deutschland sowie das Umspannwerk Tonstad in Norwegen, beide Punkte sind mit einer grünen gestrichelten Linie verbunden. Daneben steht: „Austausch norwegischer Wasserkraft und deutscher Windenergie. 623 km Gesamtlänge, davon 516 km Seekabel. Kann 3,6 Millionen deutsche Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen. Für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.“ Das Copyright liegt bei der Bundesregierung.

Foto: Bundesregierung

Mehr Windkraft nutzbar machen

Der Vorteil für Norwegen ist wiederum für die deutsche Energiewende von Vorteil: Denn Überkapazitäten aus Windkraft können einer Nutzung zugeführt werden. Windräder müssen dann nicht – wie bislang vor allem wegen des noch nicht hinreichend ausgebauten Stromnetzes – abgeregelt werden, wenn sie doch erneuerbaren Strom liefern könnten. 

Damit trägt der Interkonnektor wesentlich zur Energiewende bei. Und er trägt auf seine Weise zur Stabilisierung des Stromnetzes und ebenso des Strompreises bei. Als Projekt von gemeinsamem Interesse in Europa ist NordLink nicht zuletzt auch auf europäischer Ebene als modellhaft zu würdigen.

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Video Inbetriebnahme der ersten festen Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen

Der Interkonnektor NordLink bildet die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen. Er wird in Norwegen in Tonstad und in Deutschland in Wilster an die jeweiligen Netze angeknüpft. Damit ist er insgesamt 623 Kilometer lang. Die Übertragung erfolgt über die Hochspannungsgleichstromtechnologie mit bis zu 1400 Megawatt.

Das Projekt wird von einem Konsortium realisiert, an dem der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett und das deutsche Unternehmen DC Nordseekabel GmbH & Co. KG zu gleichen Teilen beteiligt sind. Das deutsche Unternehmen wird je hälftig von dem Übertragungsnetzbetreiber TenneT und der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau gebildet.