Merkel: "Rechnungen müssen aufgehen"

Griechenland Merkel: "Rechnungen müssen aufgehen"

Die Hilfen für Griechenland laufen Ende Juni aus. Die Arbeit müsse eher beschleunigt als verlangsamt werden, so Kanzlerin Merkel. "Wir von unserer Seite sind guten Willens, aber der gute Wille allein reicht nicht. Zum Schluss müssen die Rechnungen auch aufgehen."

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in einem "RTL Aktuell"-Interview erneut für den Verbleib Griechenlands in der Währungsunion ausgesprochen: "Ich werde weiter darauf hinarbeiten, dass Griechenland in der Eurozone bleiben kann."

Verhandlungspartner für Griechenland aber seien die früher Troika genannten Institutionen, machte Merkel noch einmal klar. Ein gemeinsames Ergebnis sei dann der Eurogruppe vorzulegen. "Der Ball liegt dort und dann wird man sehen, was sie uns vorschlagen." Ausgangspunkt sei das bestehende Programm.

IWF bleibt an Bord

Spekulationen über einen möglichen Rückzug des Internationalen Währungsfonds von der Griechenland-Hilfe trat Merkel entgegen: "Ich habe weder etwas davon gehört, dass der IWF sich das vorstellt. Ich habe die Chefin des IWF ja in dieser Woche getroffen und sie hat mit Jean-Claude Juncker und mit Mario Draghi darauf hingearbeitet, Vorschläge zu machen. ...Ich habe auch nicht gehört, dass sich der IWF jetzt zurückziehen will, sondern es geht um einen gemeinsamen Vorschlag."

Griechenland will alle vier im Juni fälligen Kreditraten auf einmal begleichen. Die Zahlung beträgt 1,6 Milliarden Euro und soll erst am Monatsende erfolgen. Dieser Bitte hat der Internationale Währungsfonds (IWF) stattgegeben. Die Gesamtsumme sei nun am 30. Juni fällig, so ein IWF-Sprecher in Washington.

Thema beim G7-Gipfel

Zwar steht Griechenland nicht offiziell auf der Tagesordnung des G7-Gipfels, aber das internationale Bemühen, Athen in der Eurozone zu halten, wird nach den Worten der Kanzlerin definitiv zur Sprache kommen. "Wenn wir über die Weltwirtschaft sprechen und damit auch über die Eurozone, erschiene es mir nicht natürlich, wenn wir nicht auch über Griechenland sprächen", sagte sie in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

Zu dem aktuellen Stand der laufenden Verhandlungen in der EU erklärte Merkel lediglich: "Wir arbeiten, und beendet ist die Arbeit erst, wenn das Ergebnis stimmig ist."