Merkel: Integration rückt in den Vordergrund

Treffen im Kanzleramt Merkel: Integration rückt in den Vordergrund

Angesichts der sinkenden Zahl der Asylsuchenden rückt für Kanzlerin Merkel die Integration in den Vordergrund. Das machte sie bei einem Treffen mit Vertretern von gesellschaftlichen Gruppen deutlich, die sich für Flüchtlinge engagieren. Bei den Gesprächen ging es um nächste Schritte in der Flüchtlingspolitik.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt im Kanzleramt Vertreter von gesellschaftlichen Gruppen deutlich, die sich für Flüchtlinge engagieren.

Erfahrungsaustausch zur Integration von Flüchtlingen im Kanzleramt.

Foto: Bundesregierung/Denzel

Bei der Bekämpfung der Fluchtursachen gebe es Fortschritte, so Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Vertretern von Verbänden, Wirtschaft, Kommunen, Kirchen und Stiftungen. Um die Außengrenzen zu schützen, müsse die Europäische Union "ihre Nachbarschaftspolitik anders ausrichten". Die nächste große Aufgabe sei die Stabilisierung Libyens.

Video Statement der Kanzlerin vor ihrem Gespräch über das Engagement bei der Flüchtlingsaufnahme

Türkei-Abkommen war richtig

Merkel verteidigte das Abkommen zwischen der EU und der Türkei. Es sei notwendig, um sich der "illegalen Migration entgegenzustemmen". Es könne nicht sein, "dass man zuschaut, wie Schlepper und Schmuggler dort sozusagen das Wort und die Feder führen", betonte die Bundeskanzlerin.

Im Sinne der Lastenteilung müsse die EU die Türkei, die rund 2,7 Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen habe, unterstützen. Es sei auch richtig, die Türkei an die europäische Gemeinschaft anzubinden, "ohne damit gleich die Vollmitgliedschaft vor Augen zu haben".

Schwerpunkt: Integration

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit den Verbänden stand ein Erfahrungsaustausch zur Integration von Flüchtlingen. Merkel erinnerte an die Übergriffe in der Silvesternacht. Sie zeigten auch, welche Sorgen, Verunsicherungen und Ängste, nicht gelingende Integration hervorrufen könne. "Deshalb nehmen wir dieses Thema der Integration natürlich sehr ernst", so Merkel. Sie kündigte weitere "gesetzliche und staatliche Maßnahmen" zur Integration an.

Bereits Ende September und Anfang Dezember 2015 hatte die Kanzlerin Vertreter von Verbänden und gesellschaftlichen Gruppen empfangen und sich mit ihnen über die Flüchtlingshilfe ausgetauscht.