Merkel: Herkunft darf keine Rolle spielen

Integration Merkel: Herkunft darf keine Rolle spielen

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht Deutschland auf dem Weg zu einem "Integrationsland". Jeder, der sich in unserem Land einbringe, sei ein Gewinn für unser Land, erklärte die Kanzlerin zum 60-jährigen Bestehen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht auf der Veranstaltung zu "60 Jahre Bundesamt für für Migration und Flüchtlinge"

Merkel: Jeder, der sich in die Gesellschaft einbringt, ist ein Gewinn

Foto: Bundesregierung/Bergmann

In ihrer Rede auf der Jubiläumsfeier in Nürnberg unterstrich die Bundeskanzlerin die gesamtgesellschaftliche Relevanz der Themen Integration und Migration.

Jetzt gehe es darum, passgenaue, schnelle, umfassende Teilhabechancen zu eröffnen. Das Bundesamt habe hierbei eine wichtige Rolle übernommen: Integration sei zwar noch nicht Teil des Namens, aber Integration werde im Bundesamt inzwischen ganz groß geschrieben, so Merkel.

Gewinn für unser Land

Integration sei vor allem mit Blick auf den demografischen Wandel in Deutschland von allergrößter Bedeutung. Und deshalb müsse es für jeden klar sein: Jeder, der sich mit seinem jeweiligen kulturellen Hintergrund, mit seinen Interessen, Kenntnissen und Erfahrungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in unserem Land einbringe, sei ein Gewinn für unser Land, betonte die Bundeskanzlerin.

Kein Raum für Gewalt, Hass und Rassismus

In ihrer Rede forderte Merkel erneut eine restlose Aufklärung der Taten der rechtsextremen Terrorgruppe NSU und ihrer Hintergründe. Dafür müsse alles getan werden. "Gewalt, Hass und Rassismus dürfen keinen Platz in unserem Land haben. Wir sind das den Opfern, den Hinterbliebenen und letztlich uns allen schuldig", erklärte die Bundeskanzlerin.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurde 1953 mit der Übernahme der Genfer Konvention als "Bundesdienststelle für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge" mit damals 40 Mitarbeitern gegründet. 1965 wurde sie in "Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge" umbenannt.

Die Behörde wurde mehrfach umstrukturiert. Das lag insbesondere daran, dass Anfang der 1990er Jahre die Anzahl der Asylanträge zunächst stark anstieg und ab Mitte der 1990er Jahre wieder sank. 2005 wurde dann das Zuwanderungsgesetz umgesetzt. Aus dem "Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge" wurde das "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge". Neben dem Asylverfahren erhielt es umfangreiche Aufgaben im Bereich der Integration und Migration.

Heute sind im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit seinen 22 Außenstellen und vier externen Standorten rund 2.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon etwa 1.000 in der Nürnberger Zentrale.